Kultur des Hopfens
Der Hopfen gehört zur Familie der Hanfgewächse (Cannabinaceae).
Er ist zweihäusig und Windbefruchter. Nur die weiblichen Pflanzen bilden aus den Blüten Dolden, die jedoch nur dann einen hohen Brauwert haben, wenn sie nicht befruchtet werden. Darum muss darauf geachtet werden, dass sich keine männlichen Pflanzen im Bereich und in der Nähe der Anlage befinden. Schon eine einzige männliche Pflanze kann nämlich eine große Fläche befruchten.
Der Kulturhopfen ist eine ausdauernde (perennierende) Pflanze. Er kann bis 50 Jahre alt werden. Durchschnittlich werden Hopfenpflanzungen nur 15 bis 20 Jahre genutzt und dann wegen des sinkenden Ertrages gerodet. Ausdauernd ist nur der Wurzelstock, der obere Teil, die Reben, werden jedes Jahr abgeschnitten und im Frühjahr werden die neuen Triebe an die Stütze (Draht) angeleitet. Die Wurzeln erreichen eine Tiefe von bis zu 4 Metern.
Der Hopfen benötigt eine Stütze, um sich daran kletternd empor zu winden. Er ist eine rechtswindende Pflanze, d.h. eine sich im Uhrzeigersinn drehende Schlingpflanze und steht damit im Gegensatz zur Stangenbohne, die sich links windet.
Klimatisch und in Bezug auf die Bodenqualität zählt der Hopfen zu den sehr anspruchsvollen landwirtschaftlichen Kulturpflanzen. Das Hopfenbauklima liegt zwischen Wein- und Weizenanbau.
Die Wachstumszeit der Pflanze beträgt 5 Monate (April – August). Während der Hauptwachstumszeit im Monat Juni wachsen die Hopfenranken täglich 16 cm, bei günstiger Witterung sogar 35 cm. Nach Bambus zählt der Hopfen zu den am schnellsten wachsenden Kulturpflanzen.