Dieser Enzian, der mit seiner extrem großen, leuchtend blauen, stehenden Blüte als typischer Vertreter der Alpenflora gilt, obwohl er nicht in den Alpen entstanden, sondern aus Zentralasien zugewandert war, hat mehrere Namen: Nach seinem ersten Beschreiber, dem Arzt und Botaniker Clusius, wird er "Clusius-Enzian" genannt, nach seinem vorrangigem Bodenanspruch und seinem Aussehen "Kalk-Glockenenzian". Die beiden weiteren Namen teilt er sich mit seinem Bruder, dem Kochschen Enzian: Alpenenzian, Glockenenzian.
Wie alle Enzianarten steht er unter Naturschutz. Er ist jedoch wie auch der Kochsche Enzian aus gärtnerischer Vermehrung in spezialisierten Gärtnereien erhältlich.
- Gut sichtbares Unterscheidungszeichen zwischen "Clusius-Enzian" und "Kochschem Enzian": Der Clusius-Enzian (Echter Alpenenzian, Stängelloser Kalk-Enzian) hat am Eingang seines Schlundes keine grünen Flecken, sozusagen keine grünen "Eingangsteppiche", und wirkt dadurch intensiv blau.
Der Salzburger Dichter Karl H. Waggerl, 1897 - 1973, meint in seinem Gedichtband "Heiteres Herbarium" über diese entzückenden Blumenwesen:
"Bist du verzagt,
weil dich so vieles überragt?
Schau in dies holde Angesicht
und merk: Am Stängel liegt es nicht!"