Der Feigenkaktus gehört zur Gattung der Opuntien und zur Familie der Kakteengewächse. Zu ihr gehören 190 verschiedene Arten. Stammt der Feigenkaktus ursprünglich aus Amerika, so ist er heute mittlerweile auch in Südeuropa, Afrika und der Karibik beheimatet. Besonders im Mittelmeerraum entwickelt sich der Feigenkaktus zu einem invasiven Neophyt und wird daher in manchen Gebieten – besonders auf den Kanaren - von menschlicher Hand bekämpft.
Wie fast alle Kakteenarten kommt der Feigenkaktus mit extremen Klimabedingungen wunderbar klar. Extreme Sonneneinstrahlung, lange Dürrperioden oder nährstoffarmen Böden hält er ohne Anstrengungen stand. Auch kurzzeitige Frostperioden werden unbeschadet überstanden. Ebenfalls ein Grund für seine weite Verbreitung.
Der Feigenkaktus wird zwischen 1 Meter bis 6 Meter groß. Die Blütezeit ist im Frühjahr. Die Blüten haben leuchtende Farben in gelb, rot und orange.
Die Kaktusfeige – eine furchtbar leckere Frucht
Die Erntezeit der sehr süßen und saftigen Früchte ist der Spätsommer bzw. Anfang vom Herbst. Die 5 – 10 cm großen länglich bis eiförmigen Früchte haben dann eine rote, grüne oder orange Farbe.
Die Früchte und der Kaktus selbst sind mit sehr vielen und fiesen kleinen Stacheln – sogenannten Glochiden - bestückt, so dass das Ernten der Kaktusfeigenfrüchte nur mit ausreichend Schutz wie z.B. Arbeitshandschuhen oder dicken Tüchern möglich bzw. sinnvoll ist.
Nach der Ernte müssen erstmal die Stacheln und Dornen von den Früchten entfernt werden. Meist geschieht dies durch Abreiben der Stacheln mit einem dicken Tuch oder Zeitungspapier. Eine andere Taktik ist, die gesammelten Früchte in einem Eimer hin und her zu rollen, damit die Stacheln durch die Reibung abfallen.
Die geernteten Früchte können dann in der Küche weiterverarbeitet werden. Auch hier sollte man zum Selbstschutz noch unbedingt Gummihandschuhe tragen. Entweder schält man die Früchte um an das Innere zu gelangen oder man schneidet sie längsseitig auf und holt das Fruchtfleisch mit einem Löffel raus. Die kleinen Kerne können unbesorgt mitgegessen werden.
Die Früchte sind eine wahre Delikatesse und werden gerne als Vorspeise oder Beilagen genutzt. Weitere Möglichkeiten sind die Verarbeitung zu Marmelade, Fruchtsäften oder zum Likör.
Was viele nicht wissen: nicht nur die Früchte kann man essen, auch die frischen, jungen Triebe des Kaktus sind essbar.
Weitere Anwendungsbiete der Früchte: die Körperpflege
Ein weiteres beliebtes Einsatzgebiet neben der Küche ist die Körperpflege, speziell für Haut & Haar1
Dafür werden die kleinen Kerne der Früchte zum sogenannten Kaktusfeigenkernöl weiterverarbeitet. Es gilt als eines der teuersten Wirkstofföle der Welt. Man benötigt für 1 Liter reines Öl etwa 1 Million Kaktusfeigen und viele, viele Stunden Handarbeit. Dies schlägt sich natürlich im Preis wieder: 1 Liter pures Öl kosten ca. 1.000 €.
Kaktusfeigenkernöl hat einen hohen Gehalt an Vitamin E welches sehr wichtig für die Haut- und Haarzellen ist. Es findet daher Anwendung bei diversen Hautproblemen oder trockenen und spröden Haaren.
Studien zur heilenden Wirkung der Früchte
Mehrere Studien belegen die antioxidative Wirkung der Inhaltsstoffe als Radikalfänger zum Schutz der Körperzellen. So beugen z.B. die Inhaltsstoffe Betanin und Indicaxanthin der Zellalterung vor und verhindern Zellschäden.
Die Studien wurden im Jahr 2003 von der Universität von Palermo und 10 Jahre später im Jahr 2013 von den tunesischen Instituten „Laboratory Applications of Chemical Resources“ und „Preparatory Institute for Engineering Studies (IPEIT)“ durchgeführt.
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