Der auch in Mitteleuropa winterharte Knollenziest gelangte erst Anfang des 19. Jahrhunderts von Japan nach Europa, wo er vor allem in der französischen Küche als „Crosne du Japon“ Eingang gefunden hatte.
Inzwischen kann man ihn auch auf deutschen Märkten vom Herbst weg bis über den Winter entdecken, manchmal unter seinem weiteren Namen „Stachys“: 3 – 6 cm kleine, knollige, sehr dicken Würmern ähnliche Wurzeln (Rhizome). Abgewaschen kommt ihre weiße Haut zum Vorschein und ein Biss in das knackige Würzelchen verrät seinen leicht süßlichen, an Artischocke oder Schwarzwurzeln erinnernden Geschmack.
Wie wird Knollenziest gelagert und zubereitet?
Knollenziest besitzt eine dünne, nicht verkorkte Haut und lässt sich deshalb wie Topinambur außerhalb der Erde nicht lange lagern. Eingewickelt in Papier ist im Kühlschrank das Gemüsefach für eine kurzfristige Lagerung der richtige Platz für ihn.
Die Knöllchen müssen nicht geschält, jedoch gründlich gereinigt werden. Sie werden unzerkleinert mit anderem Gemüse oder allein in einer Pfanne ca. 10 Minuten gedünstet bzw. in etwas Olivenöl gebraten, was ihnen einen leicht nussigen Geschmack verleiht. Köstlich als Gemüse und auch als Salatbeigabe!
- Darmempfindliche Menschen sind besser beraten, die Knöllchen des Knollenziest in reichlich Wasser zu kochen und auf das Kochwasser zu verzichten: Die unverdauliche, aber wasserlösliche Stachyose, ein Inhaltsstoff des Knollenziests, geht in das Kochwasser über.
Knollenziest im Garten und auf dem Balkon
Knollenziest wird ab April als Gartenpflanze mit Topfballen angeboten.
Tipp: Wenn Sie auf einem Wintermarkt Knollenziest kaufen können, dessen Enden nicht abgeschnitten wurden, pflanzen Sie ihn in einen Blumentopf. Gießen, hell bei ca. 18° aufstellen.
Sobald der Boden offen ist, kommt der Knollenziest auf einem halbschattigen Platz in sandige, humose Gartenerde.
Er ist auch mit einem Topf von mindestens 30 cm Durchmesser zufrieden, möchte aber dann indoor bei 0° bis 4° überwintert werden, outdoor mit Topf in die Erde eingegraben werden.
Ab dem Zeitpunkt, dass im Herbst die Blätter der Pflanze braun werden („sie ziehen ein“), darf geerntet werden.
Dabei sorgen Sie gleich für das kommende Jahr für Knollenziest-Nachwuchs, indem Sie einige Knöllchen im Abstand von 30 cm 3 cm tief in frische Erde stecken.