Zu den robustesten Gartenpflanzen gehören die Staudenpfingstrosen, oft einfach als Pfingstrosen bezeichnet. Im Gegensatz zu den Baumpfingstrosen (= Strauchpfingstrosen) sterben Staudenpfingstrosen, zu denen auch die beliebte magentarote Bauernpfingstrose zählen, jedes Jahr im Herbst oberirdisch ab und treiben im darauffolgenden Frühjahr aus ihrem knolligen Wurzelstock wieder aus. Baumpfingstrosen (Strauchpfingstrosen) treiben aus ihrem verholzten Stamm aus.
Die wichtigsten Arten der Staudenpfingstrosen
sind die europäische Paeonia officinalis
und die chinesische Paeonia lactiflora.
Von jeder Art gibt es Kultursorten mit herrlichen, gefüllten oder ungefüllten Blüten. Letztere locken zahlreiche Bienen in den Garten!
Symbolgehalt der Pfingstrose
In Japan und China symbolisiert die Pfingstrose den Frühling und gilt als Sinnbild für Reichtum, Ehre, langes Leben und weibliche Schönheit, wobei auch die Blütenfarbe eine Rolle spielt.
In Europa gilt die weiße Pfingstrose als „Rose ohne Dornen“ als ein Attribut der Gottesmutter Maria, die das Heil der Welt gebar.
Pflanzung von Staudenpfingstrosen
- Staudenpfingstrosen gedeihen im Unterschied zu den Baumpfingstrosen gut in kalkreicher Erde.
- Bei ihrer Pflanzung gilt zu bedenken, dass die Staudenpfingstrosen flach gepflanzt werden möchten. Sie blühen sonst nicht! Ihre ausgebreiteten Wurzeln nur mit 3 cm Erde bedecken.
- Pflanzerde mit reifem Kompost oder Hornspänen anreichern. mit reifem Mist mulchen: Pfingstrosen benötigen Energie!
- Anschließend möchten sie in Ruhe gelassen werden. Je älter sie werden, desto reicher blühen sie!
- Was nicht heißen soll, dass man große Wurzelstöcke nicht teilen und so weiter vermehren kann! Jedoch möchten diese Teilstücke dann in frische Erde gepflanzt werden, und zwar wieder flach.
- Bei großblumigen Sorten die Blütenstiele stützen, damit die Blüten nicht kippen.
Verwendung von 'Päonia officinalis' als Heilpflanze
- Dinand schreibt in „Taschenbuch der Giftpflanzen“, 1919: „Päonia officinalis war im Altertum eine hochgeschätzte Arzneiplanze (Anm.: Sie wuchs auch im Garten der Hekatate.). Die Wurzel war früher offizinell (Radix Paeoniae); sie wirkt krampfwidrig. In Wein gesotten wird sie gegen Gicht (Anm.: „Gichtwurzel“ war ein weiterer Name der Bauernpfingstrose.), Krampf und Steinleiden angewendet.“
- Volkstümlich werden die Samen den Babys als Halskettchen umgelegt, um das Zahnen zu erleichtern.
- In Heilpflanzenmischungen finden Pfingstrosenblüten bei nervösen Beschwerden, Herzbeschwerden und Gastritis Anwendung.
Wie schmecken und riechen Strauchpfingstrosen?
Blüten und Wurzeln schmecken zuerst süßlich, dann bitter und scharf.
Die getrockneten Wurzeln riechen widerlich.
Den Blüten vieler Strauchpfingstrosen jedoch, besonders jener, die zur Lactifloragruppe gehören, entströmt ein zarter bis sehr starker angenehmer Duft!
Eine Auswahl blütenduftender Sorten aus der Pfingsrosenfamilie 'Päonia lactiflora':
Einfache Blütenschalen:
Gefüllte Blütenschalen:
- Weiß: Baroness Schröder, Bing Shan, Duchesse de Nemours, Elsa Sass, Festiva Maxima, Immaculée, Kelways Glorious, Le Cygne, Marie Lemoine, Primevère, Shirley Temple
- Zartes Gelb: Solange, Honey Gold, Laura Dessert
- Zartes Rosa: Bella Rosa, Madame Furtado, Monsieur Charles Levêque, Myrtle Centry, Noemi Demay, Pink Lemonade, Raspberry Sundae, Top Brass, Yan Zhi Dian Yu, Zhong Sheng Fen
- Rosa: Aphrodite, Kelways Lovely, La Perle, Lady Alexandra Duff, Maria Bujor, Sarah Bernhardt, Tom Eckhardt
- Kräftiges Rosa: Da Fu Gui, Edulis superba, Mons. Jules Elie, Philippe Rivoire
- Rot: Felix Crousse
Neue Pfingstrosensorten aus Japan und Amerika
Seit den 50iger Jahren des vorigen Jahrhunderts vergrößern Hybriden aus Japan und Amerika, nämlich Kreuzungen zwischen Staudenpfingstrosen und Baumpfingstrosen, die Pfingstrosenfamilie: Es sind die sogenannten Intersektionellen Hybriden, auch als Itoh-Hybriden bezeichnet. Sie zeigen den malerischen Wuchs der Baumpfingstrosen, ihre imposanten Blütengrößen, Farben und Formen stammen jedoch von Staudenpfingstrosen. Diese Pflanzen sind wesentlich robuster als die Baumpfingstrosen. Außerdem öffnen sich ihre Blüten nach und nach, wodurch sich ihre Blütezeit verlängert. Gelegentlich blühen sie im Spätsommer mit vereinzelten, besonders prächtigen Blüten nach.