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Rauschbeere | Vaccinium uliginosum L.

Rauschbeere

Botanischer Name: 
Vaccinium uliginosum L.
andere Namen: 
Trunkelbeere
andere Namen: 
Moorbeere
andere Namen: 
Sumpfheidelbeere
Gattung: /
Art: Vaccinium uliginosum L. / Rauschbeere
Kommt in Mitteleuropa wild bzw. ausgewildert vor: JA!
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Herbstlich rot gefärbte Rauschbeere zwischen Almrausch. Im Hintergrund Alpenwacholder.

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Zum Gesträuch der Bergheide, das das Weidevieh verschmäht, zählt auch die Rauschbeere. Hier im Foto durch ihre rote Herbstfarbe gut erkennbar. Ort: Hahntennjoch, 1980 m ü.d.A.

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Aquarell v. L. Schröter in "Alpen-Flora", 1904. V.l.n.r.: Herbstlicher Zweig, Frühlingszweig mit Blüten, Spätsommerzweig mit Früchten

Bild 1: Rauschbeersträucher mit beginnender Herbstfärbung.
Bild 2: Herbstlich rot gefärbte Rauschbeere zwischen Almrausch. Im Hintergrund Alpenwacholder.
Bild 3: Zum Gesträuch der Bergheide, das das Weidevieh verschmäht, zählt auch die Rauschbeere. Hier im Foto durch ihre rote Herbstfarbe gut erkennbar. Ort: Hahntennjoch, 1980 m ü.d.A.
Bild 4: Aquarell v. L. Schröter in "Alpen-Flora", 1904. V.l.n.r.: Herbstlicher Zweig, Frühlingszweig mit Blüten, Spätsommerzweig mit Früchten

Die Rauschbeere (Vaccinium uliginosum), auch Trunkelbeere oder - nach ihrem beliebten Wuchsort - als Moorbeere bzw. Sumpfheidelbeere benannt, ist eine nahe Verwandte der Waldheidelbeere. Sie ist ein langlebiger, 15 - 70 cm hoher Zwergstrauch, der fast hundert Jahre alt werden kann.

Rauschbeere und Walsheidelbeere gedeihen unter ähnlichen Bedingungen in moorige Heiden, Bergheiden, Waldlichtungen, auf frischen bis nassen, sauren Böden, verbreitet vom Hügelland bis auf 1900 m ü. d. A. 2000 m Höhe, oft in größeren Gruppen und oft sogar direkt nebeneinander, wobei die Rauschbeere noch mehr Feuchtigkeit verträgt als die Waldheidelbeere. Im regenreichen Westskandinavien wird letztere von der Rauschbeere teilweise sogar verdrängt.

 

Wie kann ich die beiden ähnlichen Beerenarten auseinanderhalten?

Anhand folgender Unterscheidungsmerkmale:  

 

Rauschbeere

Statur: größer und gröber als die der Waldheidelbeere

Früchte: Deutlich größer als die der Waldheidelbeere, helles, nicht färbendes Fruchtfleisch, fader Geschmack, kann giftig wirken.

Blätter: Eiförmige Blätter, also ohne Spitze. Oberseite blaugrün, Unterseite graugrün. Blattrand ganzrandig (glatt, nicht gezackt).

Reifezeit: Spätsommer bid Frühherbst

 

Waldheidelbeere

Statur: kleiner und zarter als die der Rauschbeere, scharfkantige Zweige.

Früchte: Kleiner als die der Rauschbeere. Blaurotes, aromatisches Fruchtfleisch mit stark blauviolett färbendem Saft. Ungiftig.

Blätter: Grün. Zugespitzt. Zart gezackter Rand.

Reifezeit: Hochsommer bis Spätsommer

 

Zur Giftigkeit der Rauschbeere

Vergiftungen, die sich durch rauschartige Erregung, Erbrechen, Pupillenerweiterung und Schwindelgefühl bemerkbar machen, sind gelegentlich nach Verzehr größerer Mengen an Beeren beobachtet worden. Dafür verantwortlich ist wahrscheinlich ein in manchen Rauschbeeren schmarotzender Pilz namens „Rauchbeeren-Fruchtbecherling (Monilinia megalospora)“ Da die kleinen Fruchtbecher erst auf den bereits mumifizierten Früchten zu sehen sind, lässt sich ein Befall an frischen Pflanzen nicht erkennen. Unbefallene Früchte zeigen keine Rauschwirkung. (Infos: „Was blüht denn da?“, Spohn, Golte-Bechtle, „Giftpflanzen, Pflanzengifte“, Roth u.a.)

 

Zum Namen „Rauschbeere“

  • Volksetymologisch wird dieser Name der Beere auf gelegentlich zu beobachtenden Rauschzustand bezogen.
  • Die Wikipedia meint: „Der Name Rauschbeere leitet sich von lat. ruscus 'Gestrüpp' her, ähnlich benannt werden auch weitere vergesellschaftete Sträucher.“ Zum Beispiel der „Almrausch.
  • Derselben Meinung sind die Autorinnen von „Was blüht denn da?“ fügen aber noch hinzu: „Im Mittelalter diente der Beerenwein in nordischen Ländern als Messwein. Der Name könnte sich von der Wirkung des Weins …ableiten.“

 

Die Rauschbeere als Schmetterlingsnahrung

Die Blätter der Rauschbeere sind die einzige Nahrung des stark gefährdeten Hochmoorgelblings (Colias palaeno, Flügelspannweite bis zu 5 cm). Wird ein Hochmoor bzw. Waldmoor zerstört, so zerstört man mit der Rauschbeere auch die einzige Lebensgrundlage dieses Falters!

 

Heilwirkung und medizinische Anwendung der Rauschbeere

Getrocknete Beeren und Blätter werden - wie die Heidelbeere auch – in der Volksheilkunde bei Durchfällen und Blasenleiden gegessen bzw. die stark gerbstoffreichen Blätter (sie wurden früher auch zum Gerben von Fellen verwendet) als Tee getrunken.

 

Status
Essbare Pflanzenteile:
Blätter
Essbare Pflanzenteile:
Früchte
Geschmack:
süßlich fad
Aussehen

Blütenfarbe

  • weiß
    weiß
  • rosa
    rosa

Wuchshöhe

  • bis 0,7 m
VERWECHSUNGSMÖGLICHKEIT MIT GIFTIGER PFLANZE
VERWECHSUNGSMÖGLICHKEIT MIT ESSBARER PFLANZE
Kultivierung
Lichtanspruch
  • Halbschattig
  • Sonnig
Wasserbedarf
  • Benötigt ständige Feuchtigkeit.
Bevorzugte Erde
  • sauer
  • gut durchfeuchtet
  • durchlässig
Winterhärte
  • -34°C
Lebenszyklus
  • ausdauernd
Pflegeanforderungen
  • schwierige Pflege
Wann Rauschbeere pflanzen oder säen?
Hier finden Sie einen praktischen Pflanzkalender mit den richtigen Terminen und Pflegeanweisungen.
Hochsommer
Juli
  • Blätter
Spätsommer
August
  • Früchte, giftig, süßlich fad
Frühherbst
September
  • Früchte, giftig, süßlich fad