Durch natürliche Bastardisierung im kleinasiatischen Raum entstanden, wurde die "Deutsche Schwertlilie" von heimkehrenden Kreuzrittern auf europäische Burgen gebracht und als Schutzpflanze angepflanzt. Die Signatur ihrer großen, schwertförmigen, silber-blaugrünen Blätter wurde als Feinabwehr gedeutet.
Durch Raub und Tausch wurde die Deutsche Schwertlilie weiterverbreitet und bald fand die schöne Pflanze auch ihren Weg in Bürger- und Bauerngärten, wo sie kultiviert und weitergezüchtet wurde, sodass zauberhafte, in unterschiedlichen Farben blühende, auch duftende Hybridsorten entstanden. Die Exklusivität ihre Ausstrahlung entschädigt für ihre relativ kurze Blütezeit. Außerdem bleibt sie auch in blütenlosem Zustand attraktiv.
Pflanzung:
Die schwertförmigen Blätter werden vor der Pflanzung auf eine Handbreit zurückgeschnitten. Der Wurzelstock wird beinahe waagrecht so in sandige Erde gepflanzt, dass das Regenwasser gut abrinnen kann. Er soll nur 1 cm unter der Erde zu liegen kommen.
Iriswurzel bzw. "Veilchenwurzel"
Der geschälte Wurzelstock (Rhizome) der Deutschen Schwertlilie (Iris germanica), insbesonders der ihrer weißen Varietät 'Iris florentina', aber auch die der 'Iris pallida' entwickelt durch Trocknung und jahrelange Lagerung den in der Parfümerie begehrten Veilchenduft, wobei die giftigen Inhaltsstoffe (Iridale) abgebaut werden.
Die getrocknete und pulverisierte Veilchenwurzel liefert nach wie vor das Material für das ätherische „Irisöl“. Es wird durch Wasserdampfdestillation gewonnen und zählt zu den kostbarsten Naturprodukten.
- Verwendung findet es hauptsächlich in hochwertigen Parfüms, wo es auch als Fixativ wirkt.
- Man kann damit aber auch – so wie mit Rosenöl – Liköre, Desserts und Backwaren aromatisieren.
Räucherwerk: Lange gelagerte, kleingeschnittene Iriswurzel (Veilchenwurzel) lässt sich nach Veilchen duftend gut verräuchern.
Verwendung in der VOLKSMEDIZIN
- Die Wurzel wurde bei Atem- und Gallenbeschwerden genutzt.
- Als "Veilchenwurzel " bzw. "Zahnwurzel" oder "Beißwurzel" wurde und wird die geschälte Wurzel zahnenden Kindern zum Beißen angeboten. Die Wurzel besitzt einen angenehmen Geschmack und wirkt durch ihre ätherischen Öle und Schleimstoffe schmerzlindernd. In neuerer Zeit kam man davon ab, da Stärke und Schleimstoffe der durch den Kinderspeichel angefeuchteten Wurzelstücke einen Nährstoff für schädliche Keime bilden können. Daher öfters unter fließendem Wasser heiß abwaschen und trocknen lassen.
Die Schwertlilie als SYMBOLPFLANZE
Die Schwertlilien sind der griechischen Götterbotin Iris geweiht, deren Namen sie als Pflanzengattung tragen: Iris. Die Götterbotin geleitete die Seelen der Sterblichen über den Regenbogen, dessen Farben die Schwertlilien ja tragen, in das Land des ewigen Friedens. Aus diesem Grund wurden und werden Gräber auch mit Schwertlilien geschmückt; als Zeichen der Trauer mit weißen.