Birkensaft (Birkenwasser) zapfen
Ernten Sie gesunden, köstlichen Birkensaft, oft auch als "Birkenwasser" bezeichnet!
ES GEHT GANZ EINFACH:
Mit einem einen Trinkhalm (in früheren Zeiten mit einem Stück Holunderzweig, aus dem man das Mark entfernt hatte), einer Flasche, einem Handbohrer oder Akkubohrer und einer Schnur sind Sie dabei. - Etwas fehlt noch: eine große, mindestens 20 cm dicke Birke!
Der richtige Zeitpunkt:
Birkensaft soll jedoch nur im Vorfrühling bzw. je nach Witterung im Erstfrühling geerntet werden.
Der richtige Zeitpunkt beginnt, wenn die Birken aus der Winterruhe erwachen, die Blattknospen zu schwellen und die langen männlichen Blütenkätzchen zu blühen beginnen. Der starke Saftfluss hält maximal zwei Wochen an. Doch man darf ihn nur solange nutzen, bis die Birke ihre Blätter zu entfalten beginnt. Für diese Entfaltung, die schnell sehr viel Flüssigkeit und Energie benötigt, braucht die Birke den kurz anhaltenden Frühlingssaftstrom. Steht ihr der nicht zur Verfügung, erleidet sie Schaden.
Logischerweise kann man nur an frostfreien Tagen Birkensaft ernten. Die Tagestemperatur sollte um +15° betragen. Ist es kälter, rinnt beinahe nichts.
Pro Stamm, er sollte wenigstens 20 cm dick sein, darf man zweieinhalb Liter Birkensaft zapfen.
1 Stück Trinkhalm , oder ein anderes Röhrchen |
1 Stück Holzbohrer , 5 mm Bohrer |
1 Stück Schnur , oder Zurrgurt |
1 Flasche , Sie sollte mindestens 1,5 Liter fassen. Alternative: Deckeldose mit Bügelgriff. |
1 Rundholz , z.B. Holzdübel bzw. ein in der Nähe gefundenes Ästchen. Es dient zum Verschließen der "Wunde". |
Birkensaft als GETRÄNK:
Frischer BIRKENSAFT schmeckt nicht nur gut, sondern wird volksmedizinisch seit langer Zeit in Form einer Frühjahrskur zur sogenannten "Blutreinigung" genutzt, um durch die mineralstoffhaltige, harntreibende, dabei nierenschonende Wirkung der Birke Hilfe bei Gicht, Rheuma, wassersüchtigen Schwellungen der Gelenke, Blasen- und Nierenleiden sowie bei Hautunreinheiten zu erlangen.
Durch Trinken von frischem Birkensaft kann der Körper vermehrt Harnsäure ausscheiden. Zudem konnten in aktueller Forschung leichte entzündungshemmende, schmerzstillende und antimikrobielle Wirkungen des Birkensaftes beschrieben werden.
Anwendung: Man trinkt morgens auf nüchternem Magen und eine Stunde vor der Abendmahlzeit 125 ml - 250 ml frischen Birkensaft.
Auch der BIRKENWEIN soll nach russischer Meinung wichtige Stoffe für Gesundheit und Lebensfreude enthalten. Falls Sie sich davon überzeugen möchten, hier ist ein Rezept dazu, angelehnt an das Originalrezept in "Kräfte und Säfte aus der Natur" von W. Obermayr:
- 6 Liter Birkensaft werden unter Abschöpfen des Schaumes auf 5 Liter eingekocht.
- 2 kg Zucker, 1 halbe aufgeschlitzte Vanilleschote und die Schale einer Zitrone (ohne Weißes) zufügen. 30 Minuten kochen, wobei entstehender Schaum abgeschöpft wird.
- In ein Gefäß füllen, ein mit Hefe bestrichenes Stück Weißbrot zur Gärung hineinlegen, Gefäß lose zudecken, für 5 Tage bei Zimmertemperatur aufstellen und täglich mehrmals durchrühren.
- Die Flüssigkeit in ein geeignetes Spundfass, das vorher ausgeschwefelt wurde, füllen. Zum Ausschwefeln kann man ein brennendes Stück Anzündschnur, das man vorher in feinen Schwefel gelegt hatte, in das Fass werfen und dieses, bis die Schnur nicht mehr brennt, fest verschließen.
- Spundzapfen nur locker aufsetzen.
- Nach Abschluss der Gärung (das Blubbern ist verstummt), wird das Fass fest verspundet.
- Nach dreimonatiger Reifezeit wird der bereits genussfähige Birkenwein in Flaschen abgefüllt.
Tipps:
- Ein weiteres Rezept für Birkenwein sei verraten, eines kurzes, für KönnerInnen(?) . Es stammt aus dem Jahre 1910. Der Autor: August Paul Dinand, ehemals Geschäftsführer und Schriftleiter des Kneippbundes, evtl. von Mannheim. Vermerkt hat er es in seinem feingezeichneten "Taschbuch der Heilpflanzen":
Zu 1 l Birkenwasser gibt man 3 g Weinsäure, 80 - 200 g Zucker, 50 g Honig und 2 g Mandelmilch.
- Birkenwein als „Birkenchampagner“ genießen!
Dazu gibt man in jedes Champagnerglas 1 Teelöffel Zucker und füllt mit Birkenwein auf, der durch den Zucker zu schäumen beginnt. Trinken, solange er schäumt!
Birkensaft als traditionelles HAARWUCHSMITTEL:
Birkensaft soll den Haarwuchs fördern, wenn er in die Kopfhaut einmassiert wird.
Dazu kann er frischgezapft wie eine Lotion pur verwendet werden. -
Da er aber bei Zimmerwärme innerhalb weniger Stunden zu gären beginnt, wird er mit Alkohol konserviert.
So wir es gemacht:
Man mischt 3 Teile Birkensaft mit 1 Teil Alkohol 96 % aus der Apotheke und erhält eine haltbare Mixtur von 24 % Vol. Alc.
- Alternativ friert man den frischen Birkensaft in Eiswürfelbehältern ein. So steht er bereits in geeigneten Portionen zur Verfügung!
- Ein Haarpflegmittel mit Birke zum Selbermachen finden Sie hier!
Birkensaft als WUNDMITTEL:
Von alters her wird Birkensaft zum Reinigen schlecht heilender Wunden sowie gegen Ausschläge angewendet.
- Besondere Aspekte
- Getränke
- Heilendes
- Körperpflege
- Praktisches
- Auftragemittel
- Direktanwendung
- Direkteinnahme
- Einnahmemittel
- Einreibetinktur
- Extras
- glutenfrei
- kalorienarm
- Klassiker
- lässt sich gut einfrieren
- Lotion
- ohne Alkohol, kalt
- preiswert
- relativ schnell
- Selber machen
- unkompliziert
- vegan
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- Wildpflanzenpower
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