BIRKENHOLZ
Birkenholz als Nutzholz
In Deutschland hat die Birke als Nutzholz nur eine geringe Bedeutung. In den skandinavischen und baltischen Ländern und in Russland spielt sie jedoch eine wichtige Rolle.
Das Holz der Hängebirke ist gelblichweiß mit leichtem Glanz. Sein Splint- und Kernholz unterscheiden sich kaum.
Birkenholz eignet sich aufgrund seiner geringen Tragkraft nicht als Bauholz, wird jedoch zur Herstellung von Möbeln, Parkettböden und diversen Kleinteilen wie Besteckteile, Bierkrüge, Wäscheklammern Holzschuhen gerne verwendet. Auch in der Wagnerei und Dechslerei (z.B. Nudelholz) wird es geschätzt. Früher wurden selbst Skier und Schlitten daraus hergestellt.
Birkenholz als Brennholz
Birkenholz ist auch ein ausgezeichnetes Brennholz für offenes Feuer, Lagerfeuer und als Kaminholz besonders beliebt: Aufgrund seines Gehalts an ätherischen Ölen (Teer) brennt es sogar frisch geschlagen mit wenig Rauchentwicklung gut, während da andere Holzarten große Schwierigkeiten bereiten. Die weiße Birkenrinde ist übrigens ein exquisiter Anzünder!
Für die Verwendung als Kaminholz wird Bikenholz am besten 18 Monate gelagert. Birkenholz verbrennt dann ohne Funkenflug und ohne Rauch in einer schönen bläulichen Flamme und verbreitet einen feinen Duft.
Birkenreisig
Die dichtbelaubten, feinen Zweige zur Verwendung in der Sauna als Bündel („Birkenquast“) gebunden.
Im unbelaubten Zustand werden dunkelfarbige, starke, aber biegsame Zweige von Kennern zum Binden von begehrten Kehrbesen ausgesucht. Häufige Verwendung finden sie seit alters her zum Kehren von Stall, Hof, Pflaster und Terrassen. Den sogenannten Hexen unterstellte man, dass sie damit sogar fliegen und die besten Birkenbesen als Hexenbesen verwenden würden. Inbesonders in der Walburgisnacht, der Nacht vor dem 1. Mai, seien sie damit zu ihren Tanzplätzen geflogen und hätten bereits unterwegs viel Unheil gestiftet.
BIRKENZUCKER
Aus der Rinde der Birke – zwischenzeitlich auch aus Buchenrinde und Mais - wird Birkenzucker (=Xylit, Xylitol , Pentanpentaol C5H12O5), ein kalorienleichter, diabetikergeeigneter Zuckeraustauschstoff (E 967)gewonnen!
Das geschmacksneutrale Xylit ("Birkenzucker") sieht aus wie gewöhnlicher Haushaltszucker und wird – mit Ausnahme von hefehältigen Teigen / Getränken – wie dieser verwendet, wird aber im menschlichen Körper völlig anders verstoffwechselt: Es beeinträchtigt den Blutzucker- und Insulinspiegel nur minimal, ist somit geeignet für Diabetiker, wirkt karieshemmend, vermindert Mittelohrentzündungen und hat dabei 40% weniger Kalorien als Zucker. Es eignet sich zum Süßen von heißen und kalten Getränken, von Desserts, Marmeladen, zum Kochen und Backen. Verwendung findet es auch in Zahnpasten, Bonbons und Kaugummis. Eine gesunde Nascherei! Bei übermäßigem Verzehr kann Xylit allerdings abführend wirken.
Noch mehr praktische Anwendungen dieser phantastischen Substanz finden Sie unter „Wild auf Xylit“! (Achtung: Für manche Tierarten - Hunde, Kaninchen, Ziegen, Rinder … - wirkt Xylit bereits in Spuren lebensbedrohlich!)
BIRKENTEERÖL
Birkenteeröl wird aus Birkenrindenteer der Hängebirke gewonnen. Es zeichnet sich durch einen rauchigen Holzgeruch aus.
Verwendung:
- Verwendet wird es als Parfumbestandteil, Desinfektionsmittel und als Insektizid.
- Früher behandelte man mit Birkenteer Hautkrankheiten, wie zum Beispiel die Krätze. Doch aufgrund seiner stark hautreizenden Wirkung, verursacht durch seinen giftigen Inhaltsstoff, ein Kresol, ist man davon abgekommen.
- Auch Birkenteeröl enthält u. a. neben dem hautheilenden Betulin das aromatische Guajacol und das giftige Kresol!
- Da Birkenteeröl insektenvertreibend wirkt, kann es allerdings in einer Duftlampe als aromatisch duftender Insektenschutz verwendet werden: Man nimmt 2 Tropfen Birkenteeröl auf 1 Esslöffel Wasser.
BIRKENBLÄTTER
Aus getrockneten und auch aus frischen Blättern wird ein fein schmeckender, leicht sämiger Tee zubereitet. Seine Zubereitung und seine Wirkungen sind hier ausführlich beschrieben.
BIRKENKNOSPENÖL
Das balsamisch duftende Öl wird aus den Blattknospen der Hängebirke durch Wasserdampfdestillation gewonnen.
Es enthält u.a. entzündungshemmendes Caryophyllen und besonders hautfreundliches, ebenfalls entzündungshemmendes Betulin .
Gerne wird es zusammen mit Birkensaft ("Birkenwasser") oder Birkenessig zu Haarwässern verarbeitet, die die Kopfhaut entspannen und Haarschuppen reduzieren.
- Bemerkung: Das sogenannte "BIRKENÖL" wird nicht aus der Weißbirke bzw. Hängebirke gewonnen, sondern aus einer anderen Birkenart. Es wird aus der Rinde der Zucker-Birke destilliert und enthält - wie das Wintergrünöl - bis zu 99 % natürliches Methylsalicylat (Methylester der Salicylsäure). Verwendung findet es als heilende Zutat von Einreibemitteln gegen Muskel- und Gelenksbeschwerden. Die Kosmetikindustrie nutzt Birkenöl als Geruchsstoff.
VOLKSMEDIZINISCHE VERWENDUNG VON BIRKENSAFT
Birkensaft als GETRÄNK:
Hier finden sie unseren Artikel über das Birkensaft zapfen samt Beschreibung der möglichen Heilwirkung und einiger Anwendungsbeispiele.