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Wildtulpen | Tulipa

Wildtulpen

Botanischer Name: 
Tulipa
Bedingte Essbarkeit!

Der Giftgehalt variiert von Tulpe zu Tulpe. Nur als überlebensnotwendige, abgekochte Notnahrung zu sich nehmen. Nie roh essen!

Ordnung: /
Unterfamilie:
Gattung: /
Art: Tulipa / Wildtulpen
Kommt in Mitteleuropa wild bzw. ausgewildert vor: JA!
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Wildtulpen, deren Heimatgebiete zum allergrößten Teil in Asien liegen, kommen in vielfältigen Arten vor, mit unterschiedlichen Farben, Höhen und Blühzeiten.
Wenn Sie für Ihre Herbstpflanzung dementsprechend auswählen, können Sie bereits im Spätwinter beobachten, wie die ersten Tulpen ihre grünen Nasen aus dem Boden schieben und vom März weg bis Ende Mai ihre Blütensterne und –schalen öffnen. Oft sind sie von feinem Duft erfüllt! Nicht nur Sie erfreuen sich an den Blüten, sondern auch die Bienen laben sich an Nektar und Blütenstaub!
Wildtulpen sind zudem der Genpool der Botanischen Tulpen und der Gartentulpen. Innerhalb von 400 Jahren sind mehrere Tausend Tulpensorten aus den Wildtulpen gezüchtet worden!

Wie fühlen sich Wildtulpen so wohl, dass sie sich vermehren?

Wildtulpen benötigen – im Unterschied zu den Gartentulpen - einen leicht kalkhaltigen, durchlässigen Boden. Gemeinsam ist ihnen die Liebe zur Sonne und zur sommerlichen Trockenheit, während der ihr Blatt vergilbt, die Zwiebel ausreift und für Nachwuchs vorsorgt. Sie vermehrt sich nämlich selbst über ihre Tochterzwiebeln und auch durch Samen, sofern man die Samenkapseln nicht frühzeitig entfernt. Manche Arten bilden sogar Ausläufer. Sie neigen zum Verwildern, was sich an richtiger Stelle (vor Hecken) besonders hübsch macht.

  • Niedrige Wildtulpen eignen sich besonders für den Steingarten und zur Grabbepflanzung.
  • Mittelhohe und hohe fühlen sich im Verein mit frühblühenden Klein-Zwiebelblumen und Polsterpflanzen im sonnigen Blumenbeet und vor Hecken wohl.
  • Alle Wildtulpen eignen sich zur Kübel- und Trogbepflanzung, für die Balkongärtnerei. Für diesen Zweck pflanzt man die Tulpenzwiebeln, vielleicht gemischt mit Krokussen, Winterling, Blausternchen …, in geräumige Gefäße mit Abzugsloch. Diese stellt man den Winter über im Freien auf einen windstillen Platz und sorgt an frostfreien Tagen für genug Feuchtigkeit! 

Muss man Wildtulpen jährlich verpflanzen?

Erst nach Jahren, wenn sie zu dicht werden sollten, werden sie, sobald sie einzuziehen beginnen, mit ihren Laubblättern herausgenommen. Man lässt sie trocknen, entfernt erst dann das dürre Laub, teilt die Gruppen auseinander und setzt sie im Herbst auf frischen Boden, d.h. dorthin, wo vorher 5 Jahre lang  k e i n e  Tulpen standen.

Zu den bekanntesten Wildtulpen zählen, geordnet nach ihrer Blütezeit - mit Angaben über Höhe und Farbe:

  • Tulipa praecox (Frühzeitige Tulpe) - langstielig; scharlachrote, elegante Blüten; Blütezeit: März, April
  • Tulipa tarda (Tarda-Tulpe) - kurzstielig; gelb-weiße Blüten; robust und reichblühend, - eine Zwiebel bringt bis zu acht Blüten hervor - zum Verwildern geeignet; Blütezeit: März, April
  • Tulipa humilis (Zwergtulpe) - kurzstielig; violette, kugelige, duftende Blüten; Blütezeit: März, April 
  • Tulipa doerferli (Dörflers Tulpe) - mittelhoh; dunkelrote, eiförmige Blüten mit schwarzem Augenfleck; Blütezeit: April, Mai
  • Tulipa clusiana (Damentulpe, Persische Tulpe)  - mittelhoh; angenehm duftende Blüte mit violetter Basis, weißer Innenseite, rosa Außenseite; schmale Laubblätter; vermehrt sich durch zusätzliche Ausläufer; zum Verwildern geeignet; Blütezeit: April, Mai
  • Tulipa sylvestris (Weinbergtulpe) – europäisch; langstielig; goldgelbe, lilienförmige, angenehm duftende Blüten. Auf etwas nährstoffreicherem Boden zum Verwildern vor lichten Gehölzen und zwischen Weinreben geeignet! Blütezeit: April, Mai
  • Tulipa praestans - langstielig; mehrblütig, meistens drei, etwas kleinere scharlachrote Blüten; Blütezeit: April, Mai • Tulipa eichleri (Eichler-Tulpe) - mittelhoh; scharlachrote, sehr große Blüten mit schwarzem, gelb umrandeten Basalfleck; breite Laubblätter; Blütezeit: April, Mai
  • Tulipa sprengeri (Sprengers Tulpe) – langstielig; tief pflanzen; zum Verwildern geeignet; hell-scharlachrote Blüten mit spitz zulaufenden Blütenblättern. Blüht als Schlusslicht der Tulpenblüte im Mai, Juni!

Essbarkeit und Giftgehalt von Tulpen

Die Holländer sind nicht nur bis heute führend in der Tulpenzüchtung und –zwiebelproduktion samt Handel, sondern können uns - notgedrungen - auch Genaues über die Essbarkeit von Tulpenzwiebeln sagen:

  • Der Hungerwinter 1945 gegen Ende des Zweiten Weltkrieges brachte die Menschen dazu, Pflanzen zu essen, die vorher nie als Nahrung betrachtet worden waren: Bereits gepflanzte, giftige Tulpenzwiebeln! Ini P.: „Sie wurden nicht roh, sondern in viel Wasser gekocht verspeist, das Kochwasser wurde weggeschüttet. Viele Menschen konnten dadurch überleben.“
    Man findet darüber nicht viel im Internet, aber Silke Wortel von der (deutschen) Uni Münster hat ihre Recherche über die holländische Hungersnot veröffentlicht.
    • Das Tulpenzwiebel-Rezept finden Sie  h i e r.

Alle Tulpenarten sind in all ihren Teilen giftig – auch die Blüten, und darin besonders der Stempel.

  • Hauptwirkstoffe sind nach Roth, Daunderer, Kormann („Giftpflanzen, Pflanzengifte“) „Tulipin mit ähnlicher Wirkung wie Aconitin, weiters Tuliposid A und B. Es ist anzunehmen, dass Gehalt und Zusammensetzung bei den einzelnen Tulpenarten stark schwanken.“
  • Manche Menschen reagieren zudem auf Hautkontakt mit Tulpen mit Ekzemen. Tipp: Die Botanische Tulpe Tulpe „Roter Kaiser“ (=Madame Lefebre), eine Fosteriana-Tulpe mit duftenden, leuchtend zinnoberroten, großen Blüten, 40 cm hoch werdend, soll weniger allergen wirken.
  • Noch mehr Informationen zur Giftigkeit von „Tulipa gesneriana L. und Hybriden“ - und auch anderer Pflanzen - finden Sie unter toxcenter .
    Darin empfiehlt Dr. Daunderer als Erste Hilfe:
    • „Nach Verschlucken von Blattteilen, Blütenblättern Stängeln und weniger als 1 Zwiebel: Mund ausspülen und ein Glas Wasser trinken (lassen). Keine weitere Therapie.
    • Kohlegabe nur nach Verschlucken von mehreren Zwiebeln, Narbenschenkeln oder Fruchtknoten.
    • Nur bei sehr großen Mengen und kurzer Latenz: Magenentleerung (Ipecac).“
  • Wenn sie sich unsicher fühlen, rufen Sie Ihr  Giftinformationszentrum  an!  Die Telefonnummern für Deutschland, Österreich und Schweiz finden sie   h i e r  .
Essbare Pflanzenteile:
Zwiebel
Aussehen

Blütenfarbe

  • weiß
    weiß
  • gelb
    gelb
  • rot
    rot
VERWECHSUNGSMÖGLICHKEIT MIT ESSBARER PFLANZE
Wann Wildtulpen pflanzen oder säen?
Hier finden Sie einen praktischen Pflanzkalender mit den richtigen Terminen und Pflegeanweisungen.