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Weidenmedizin
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Weidenmedizin

Medizin aus Weidenrinde

Weidenrinde ist die über Jahrtausende geschätzte medizinische Vorläuferin der Aspirin-Tablette!

 

Weidenrindenmedizin wird vor allem durch Trinken von WEIDENRINDENTEE, dem rötlichen „Trank der Hekate“, seit langem praktiziert, kann aber auch in Form einer WEIDENTINKTUR durchgeführt werden.

 

Die Bezeichnung „Trank der Hekate“  deutet an, dass dieser heilende Tee seit Urzeiten getrunken wird! Schriftlich erwähnt wird die Heilkraft der Weide bereits im altägyptischen Papyrus Ebers: Die Weidenrinde wird als Mittel gegen steife Knie und schmerzende Gelenke genannt! In der griechisch-römischen Antike nahmen Hippokrates, Dioscurides und Plinius die Weide in ihre Kräuterschriften auf und hoben ihre Heilkraft hervor. Ebenfalls berichteten antike Schriftsteller, dass Germanen und Kelten Weidenrinde medizinisch nutzten.

Wirkungen und Weidenarten:
Inzwischen wurde die Wirksamkeit der Weidenrinde in klinischen Studien gut belegt. (Quelle: Dr. S. Bäumler in  “HEILPFLANZEN PRAXIS HEUTE“). Die Kommission E  und ESCOP bestätigten die Wirkung der Droge Salicis cortex (Weidenrinde) als

  • antipyretisch (fiebersenkend)
  • antiphlogistisch (entzündungshemmend)
  • analgetisch (schmerzstillend)

Die Kommissionen empfahlen Weidenrinde, sofern sie einen Salicingehalt von mindestens 1,5 % aufweist, als Arzneimittel.

 

Welche Weidenarten entsprechen dieser Anforderung? 

  •  Kommerziell werden für Weidenmedizin folgende Weiden genutzt:
  • In der Erfahrungsmedizin verwendet wird zusätzlich
  • Infos über die Ernte von Weidenrinde finden Sie  hier auf WILDFIND. 
     
  • Genaueres zur Wirkung der Weidenrinde:
    Wie so oft in der Phytotherapie, zeigt nicht ein einzelner, isolierter Stoff die nebenwirkungsarme Heilkraft, sondern das Zusammenspiel aller Inhaltsstoffe der Weidenrinde: neben dem Hauptwirkstoff Salicin sind weitere sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe der Weidenrinde daran beteiligt, und zwar zahlreiche Polphenole - Catechine, Kaffeesäure, Flavonoide, Flavonole ( Kämpferol, Quercetin, …), Flavone ( Apigenin, Hyperosid), Flavonone (Naringin …) - und Gerbstoffe.
    Die Wirkstoffe werden durch Wasser bestens aus dem harten, zerkleinerten Weiden-Substrat gelöst, können aber auch durch Alkohol extrahiert werden.
    Die heilende Wirkung der Weidenrinde beginnt sich nach 2 - 3 Stunden nach der Einnahme zu zeigen - denn erst in Darm und Leber wird das bitter schmeckende Salicin zur therapeutisch wirksamen Salicylsäure umgebaut, und das benötigt Zeit. Wurde den Beschwerden entsprechend ausreichend dosiert (Tagesdosis für Erwachsene 6 g – 12 g getrocknete, zerkleinerte Rinde, Quelle „Handbuch Phytotherapie“ ) hält die Wirkung 8 - 12 Stunden an und – hemmt die Blutgerinnung kaum. Das bedeutet, 
  • dass Weidenrindenextrakte keine Mikroblutungen im Magen verursachen, wie bei Einnahme synthetischer Acetylsalicylsäure (ASS) befürchtet werden muss,
  • dass es keinen Sinn macht, sie wie ASS zur Herzinfarkt-Vorbeugung einzunehmen.

 Nebenwirkungen:
Die Gerbstoffe der Weidenrinde können bei Personen mit besonders empfindlichem Magen Bewerden hervorrufen. Oft kann dieses Problem beseitigt werden, indem man den Tee kürzer als 5 Minuten ziehen lässt oder ihn als Kaltwasserauszug zubereitet: Dazu die benötigte Menge Weidenrinde in einer Kanne mit kaltem Wasser ansetzen und 8 - 12 Stunden bei Zimmerwärme zugedeckt ziehen lassen.

Anwendungsgebiete:
Weidenrinde ist nicht so sehr als Akuttherapie heftiger Schmerzen geeignet, sondern zeigt bei innerer Anwendung ihre Vorzüge bei länger andauernden bzw. chronischen Erkrankungen:

  • fieberhafte Erkrankungen
  • grippale Infekte
  • Kopfschmerzen
  • rheumatische Erkrankungen
  • durch Entzündungen hervorgerufene Schmerzzustände wie Sehnenscheidenentzündung, Knochenhautentzündung, Neuralgien …
  • Gicht
  • Gelenkschmerzen
  • Arthrose
  • Arthritis
  • chronische Rückenschmerzen
  • Durchfall

Gegenanzeigen:

  • Weidenrinde während Schwangerschaft oder Stillzeit nur nach ärztlicher Rücksprache einnehmen.
  • Die Möglichkeit von Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, die eingenommen werden, mit dem behandelnden Arzt absprechen.
  • Überempfindlichkeit gegen Salicylate (zeigt sich durch verstopfte Nase, Nesselsucht, Asthma, Verengung der Bronchien). 0,2 % der Bevölkerung (Quelle: U.Bühring „ Alles über Heilpflanzen“) leiden daran.

Aktueller Bericht über medizinische Studien mit Weidenrinde: 
Pharmazeutische Zeitung
http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=2666

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Weidenrinde ist die über Jahrtausende geschätzte medizinische Vorläuferin der Aspirin-Tablette!