Bereits im Sommer legt sie ihre Winterknospen (überwinternde Knospen) an und zeigt uns damit, dass schon jetzt neues Leben für die Zeit nach dem Winter in ihr schlummert. Aus diesem Grund ist sie zu Recht die wichtigste Pflanze im österlichen Palmbuschen, darf aber nur mit Bedacht dafür genommen werden, denn auch für andere Lebewesen ist sie überlebenswichtig:
Vereinzelt beginnt die Salweide bereits bei Eis und Schnee vorsichtig ihre weißen, tröstenden Palmkätzchen aus ihren braunen Decken schlüpfen zu lassen. Die ersten warmen März-Sonnenstrahlen bringen sie zum Erblühen und es wird gut erkenntlich, dass auch die Salweide, wie alle anderen natürlich vorkommenden Weiden, zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch) ist:
- Da gibt es männlichen Bäume voll mit duftend gelben Blüten, die reichlich Nektar und Blütenstaub enthalten,
- und die weiblichen Bäume mit Kätzchen in zartem Grün, die ebenfalls reichlich Nektar, keinen Blütenstaub, aber viele Fruchtknoten enthalten.
Insekten und Wind bringen den befruchtenden Blütenstaub zu ihnen. Wie summt und surrt es dann in der Weide, denn für Bienen, Hummeln, Schmetterlinge (Kleiner Fuchs, Trauermantel, Zitronenfalter ... ) und weitere Insekten bietet sie als eine der ersten Frühjahrsblüher stärkenden Blütenstaub und Nektar in Massen an. Damit der "Frühjahrstisch" für sie gedeckt bleibt, haben Weiden Schutz vor Vernichtung notwendig! Abgesehen von zahlreichen, gesetzlich verankerten Schutzgebieten sind zusätzlich Lebensräume, in denen Weiden vorkommen, gesetzlich besonders geschützt - wieBruch-, Sumpf- und Auwälder, naturnahe Bach- und Flussabschnitte, Verlandungsbereiche stehender Gewässer und Gewässer-Altarme. Naturschutzgesetze enthalten teilweise auch zeitliche Vorgaben für den Pflegeschnitt von Weiden. Er variiert länderweise vom 1. September bis zum 1. bzw. 15. März. Zurückhaltung ist auch geboten bei der Entnahme von Weidenrinde, um sich bei Bedarf - wie seit Urzeiten - einenWeidentee, den "Trank der Hekate", zuzubereiten. Allerdings werden dafür nur einige Zweiglein benötigt und das zu einer Zeit, in der die Weide ohnehin zurückgeschnitten werden könnte. Nicht in Naturschutzgebieten Zweige ernten! Da ist es fein, wenn man selbst eine geeignete Weide im Garten stehen hat, denn sie steckt voller Heilkraft:
Schriftlich erwähnt wird die Heilkraft der Weide bereits im altägyptischen Papyrus Ebers : Die Weidenrinde wird als Mittel gegen steife Knie und schmerzende Gelenke genannt! Die bedeutenden Ärzte der Antike - Hippokrates von Kos, Dioscurides und Plinius – nahmen die Weide in ihre Kräuterschriften auf und hoben ihre Heilkraft besonders hervor. Auch berichten antike Schriftsteller, dass die Germanen und Kelten sie ebenfalls für ihre Heilzwecke verwendeten. Weidentee wirkt nämlich schmerzlindernd, fiebersenkend, antirheumatisch, abschwellend– und war somit der über Jahrtausende geschätzte Vorläufer der Aspirin-Tablette! Genaues über die Weidenmedizin und wie sie zubereitet wird, finden Sie h i e r !
Zur Vermehrung der Salweide
Sich diese hübsche, menschen- und tierfreundliche Heilerin in den Garten zu holen, kann mit Hilfe einiger Steckhölzer (Zweige) gelingen! Gleich vorweg: Es werden sich nicht alle Zweige bewurzeln, denn die Salweide wurzelt schlechter als die anderen wilden Weidenarten. Um die Chance zu vergrößern, den Versuch gleich mit mehreren Zweigenden starten. H i e r wird eine Anleitung gefunden, wie es gelingen kann!