Hopfen: Wichtigste Arbeiten u. aktueller Stand
Die wichtigsten Arbeiten im Laufe des Jahres waren:
• der Schnitt der Hopfenstöcke (unterirdisch) im Herbst und im Frühjahr,
• das Aufhängen der Drähte (jedes Jahr 500.000 Stück),
• das Anleiten der Reben (2 - 3 Stück pro Draht),
• die Krankheit- und Schädlingsbekämpfung, wobei jedes Jahr 15 - 20
• Spritzungen durchgeführt wurden (mechanisch mit Gebläsespritzen).
• Ab Juli verbrauchte man ca. 3.000 - 4.000 Liter Brühe pro Hektar.
Das Ganze gipfelte dann in der Ernte. In den ersten Jahren, als nur von Hand gepflückt wurde, waren täglich zwischen 600 und 700 Pflücker am Werk. Spätestens bei der Ernte – wenn nicht früher - ist so jeder Groß-Alischer mit dem Hopfen in Kontakt gekommen.
Alles, was tagsüber geerntet wurde, musste bis zum nächsten Morgen getrocknet werden. In den ersten Jahren, als noch keine Trockner vorhanden waren, wurde der Hopfen nach Soromiclea, Pruden oder Rora zum Trocknen gefahren.
Wenn die Ernte dann mit 4 Pflückmaschinen, 2 Bandtrockner und 200 – 300 Handpflückern voll im Gange war, wurden täglich zwischen 20.000 und 25.000 kg Grünhopfen geerntet. Die Ernte dauerte durchschnittlich 30 Tage (10. August bis 10. September). Danach wurde es auf den 85 Hektar Fläche sehr herbstlich-melancholisch, wo wieder nur noch Stahlrohre und Drähte zu sehen waren. Eine geschlossene, gepflegte Hopfenfläche vor der Ernte ist dagegen etwas Sehenswertes…
Zusammen mit den Laborergebnissen wurde jede Hopfen-Probe einer Güteklasse von 1 bis 3 zugeteilt. Für jede Güteklasse gab es festgelegte Preise. Der getrocknete Hopfen wurde dann gepresst und nach Maßgabe des Landwirtschaftsministeriums an die Bierfabriken geliefert. …
Aktueller Stand
Im Jahre 2004 wurden auf den einstigen Hopfenfarmen des Staatsgutes Schäßburg (Soromiclea, Rora, Venchi und Groß-Alisch) noch 90 ha Hopfen angebaut nach 347 ha im Jahre 1993. Von den 90 ha wurde ein Gesamtertrag von 126 Tonnen erzielt (1.400 kg pro ha). Der gesamte Ertrag wurde an die Bierfabrik Neumarkt (Tg. Mures) verkauft.
Adolf Schuster
Landwirtschaftsmeister