Menthol
Das natürliche, linksdrehende Menthol, ein Monoterpen Alkohol, kommt in vielen Pflanzen und deren ätherischer Öle vor. Bei Raumtemperatur ist Menthol ein farbloser, kristalliner Feststoff mit Pfefferminzgeruch.
Menthol findet als Duft- und Aromastoff Verwendung sowie in der Bienenpflege gegen Milbenbefall.
Menthol wirkt beim Auftragen auf die Haut als ein schwaches Lokalanästhetikum und hat einen (scheinbar) kühlenden Effekt, da es den Kälte-Menthol-Rezeptor animiert. Die Körpertemperatur wird jedoch nicht beeinflusst. Durch Reizung der nasalen Kälterezeptoren entsteht das Gefühl einer erleichterten Atmung.
Medizinisch wird es wegen seiner durchblutungsfördernden, schmerzstillenden und kühlenden Wirkung in Einreibungen bei Gelenk- und Muskelschmerzen verwendet; ferner in Lutschtabletten, Erkältungsbalsamen und Inhalationsmitteln bei unkomplizierten Erkältungskrankheiten der Luftwege.
Warnung: Menthol ist reizend! Schon wenige Gramm pures Menthol verursachen Herzrhythmusstörungen. Für eine Ratte beispielsweise liegt die tödliche, perorale Dosis bei 3300 mg/kg. Zusätzliche Gefahr besteht für Säuglinge und Kleinkinder, da bei ihnen durch Inhalation von Menthol eine schwere Atemnot mit Atemstillstand auftreten kann. Die Verstoffwechselung des Menthols erfolgt hauptsächlich in der Leber. Aus den genannten Gründen eignet sich Tee aus stark mentholhältigen Pflanzen nicht als täglicher Haustee, sondern nur als zeitlich beschränkter Arzneitee.