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Harz - Balsam - Terpentin
Harz - Balsam - Terpentin

Harz, die heilenden Tränen der Bäume, 

die nach Verletzungen fließen und sie heilen.

Harz - Balsam - Terpentin

HARZ  (= "Baumpech"), BALSAM (dient als Bezeichnung für besonders angenehm duftendes Harz) und TERPENTIN (= flüssiges Harz) sind sekundäre Stoffwechselprodukte von Pflanzen, die als Sekrete über Harzkanäle an die Pflanzenoberfläche (Rinde, Knospen, Blätter) geleitet werden, eintrocknen und dem antimikrobiellen Wundverschluss dienen.

Die frischen Harzausflüsse von Kiefern, Fichten und Lärchen werden als TERPENTIN bezeichnet, die getrockneten als HARZ!

 

Terpentin, Harze und Balsame bestehen jeweils aus einem Gemisch von Harzsäuren (organischen Säuren) und flüchtigen ätherischen Ölen mit den Hauptinhaltsstoffen Pinen, Camphen, β-Phellandren, δ-3-Caren und Limonen.  Der Inhaltsstoff δ-3-Caren wirkt einerseits antibakteriell, andererseits kann δ-3-Caren Bronchospasmen auslösen und, vor allem bei zu intensiver und langer Verwendung, die Haut schädigen. Dazu passt die Erfahrung und Meinung der Volksmedizin: Harzsalben  bzw. Pechsalben sind ausgesprochene Heilsalben, die nicht jahraus jahrein jeden Tag verwendet werden! 

 

EIGENSCHAFTEN:

Terpentin, Harze und Balsame sind

  • gut fettlöslich
  • etwas schwerer alkohollöslich
  • nicht wasserlöslich
  • nicht der Oxidation unterworfen
  • faulen laut Kremer nicht!

 

VERWENDUNG:

  • Durch die antimikrobielle, erwärmende Wirkung von gereinigtem Harz bzw. Balsam oder Terpentin erfahrungsmedizinische Anwendung in Form von Salben und Einreibungen, die maximal 10% Terpentinöl beinhalten dürfen, um nicht das Gegenteil, nämlich eine Gesundheitsschädigung zu bewirken. In der richtigen Dosis aufgetragen, können sie bei Hautschäden, rheumatischen Beschwerden und Nervenschmerzen helfen.
  • Lebensmitteltechnische Verwendung in der Haltbarmachung von Wein. „Retsina“, ein bekannter griechischer Weißwein, ist nach „Resina“, dem Harz der Aleppokiefer, benannt.
  • Harze und Balsame dienen der Erzeugung von Lacken, Farben, Klebstoffen, Kaugummis und als Zusatzstoff für Seifen.
  • Harze und Balsame werden als wertvolle Räucherstoffe verwendet.
  • Gewinnung von Terpentinöl und Kolophonium durch Destillation von Terpentin.
  • Terpentin dient zusätzlich dazu, Harze weicher und geschmeidiger zu machen.
  • Weiterhin wird Terpentin als wichtiges Binde- und Verdünnungsmittel in der Ölmalerei verwendet.
  • Marmor kann mit einer Mischung aus Bienenwachs und Terpentin gepflegt werden. 

 

TIPPS  ZUM  UMGANG  MIT  HARZ:

  1. Harz löst sich sehr gut in Fett, langsam in Alkohol, nicht in Wasser ! – 
    Das bedeutet:
    • Harzflecke von Händen, Kleidern und Gegenständen können entfernt werden, wenn man sie mit Fett bzw. Öl tränkt und dann erst mit Seife oder Waschmittel wegwäscht!
      • Auch Schälchen, in denen Harz über einer Kerze verräuchert wurde, bekommt man so wieder sauber.
    • Den Rand der Verschlüsse von Gefäßen, in denen Harz gelagert wird, mit Kokosfett leicht einschmieren. So lassen sie sich später wieder leicht öffnen.
    • Beim Salben- und Cremerühren
      • das reine Harz in Apothekerqualität (z.B. von hier) oder selbst gezogenes Lärchenharz (="venezianisches Terpentin") immer in die ölige, bereits auf 35° - max. 40° abgekühlte Mischung einrühren. So bleiben die ätherischen Öle und ihre Wirkungen erhalten.
      • Getrocknetes Harz von den Stämmen der Bäume zu sammeln macht viel Freude und kann auch in Salben und Cremes verwendet werden. Doch ist es sinnvoll, dieses Harz trotz seiner von Natur aus desinfizierenden Wirkung in Öl kurz, ungefähr 3 Minuten, auf 70° zu erhitzen. So werden eventuell vorhandene Keime abgetötet. Beispielrezept „Adlerbalsam“. 
  2. Harz als Badezusatz: 
    Duftende, pflegende und auch heilungsunterstützende Badezusätze kann man sehr gut selbermachen:
    • Harz, je nach Menge, unter kräftigem Quirlen in einem halben bis ganzen Becher Süßrahm (Sahne) erwärmen, bis es sich gelöst hat, und dem Badewasser zugeben. Die Temperatur des Süßrahmes richtet sich nach Konsistenz und Herkunft des Harzes. 
    • Mit zimmerwarmem Süßrahm gut verquirlt werden auch ätherische Öle als Badezusatz verwendet! 
  • Terpentin ("Harz"). Das Foto zeigt Lärchenterpentin ("Lärchenharz").

  • Harz als getrocknete Baumträne.

  • Getrocknetes Harz mit einem selbstgemachten Harzschaber sammeln.

  • Getrocknetes Baumterpentin wird als "Harz" bezeichnet und lässt sich händisch gut sammeln. Kann auch sehr angenehm als "Waldweihrauch" verräuchert werden!

  • Da lacht das Sammlerherz!

  • Fichten-Schnittholz harzt.

    Harz sammeln: Dazu finden Sie  h i e r  eine kompetente Website mit Text und Fotos!

  • Suchbild;) Harz versteckt sich im Pinzgauer Zaun.

  • Harzender Baumstumpf.

  • Weinendes Baumgesicht einer Fichte mit Terpentin-Träne.

  • Professionelles Harzen einer Fichte im Juli.

  • Getrocknetes und frisches Harz auf der Rinde einer Fichte. Frisches Fichtenharz erinnert an Bernstein.