Wipferlhonig
"Wipferlhonig" ( = "Tannensirup", "Tannenhonig" ) wird Ende Mai aus den jungen, hellgrünen Wachstumstrieben mancher Nadelbäume gemacht. Diese Wachstumstriebe werden als "Wipferl", "Maiwipferln" und als "Tannabros" bezeichnet. Sie enthalten gesundheitsfördernde ätherische Öle, Harze, Tannine und viel Vitamin C.
Der "Honig", der daraus gemacht wird, hilft bei Schnupfen, Husten und Heiserkeit.
Er schmeckt Kindern und Erwachsenen! Sie lutschen ihn teelöffelweise, geben ihn auf ihr Butterbrot, rühren ihn in Cremes und Müsli und süßen ihren Wintertee damit.
Der „Wipferlhonig“ ist eigentlich kein echter Honig, wie wir ihn von den Bienen kennen, sondern ein Sirup. Aber er schmeckt süß und gut und hat Heilkräfte und wird deshalb im Volksmund als „Honig“ bezeichnet.
Für die Herstellung von Wipferlhonig eignen sich folgende Nadelbäume:
Fichte
Kiefer
Lärche
Latsche
Pinie
Tanne
Wacholder
Zirbe
Keinesfalls die hochgiftigen Austriebe von Eibe, Lebensbaumarten, Sadebaum, Virginischen Wacholder!
Wie sammelt man die guten Wipferl?
Nie werden die Wipferl aus der Wipfelregion des Baumes geerntet, sondern stets von den unteren Zweigen! Dabei zupft man, nachdem man sich die Erlaubnis des Besitzers erbeten hat, pro Baum (meistens ist es die wüchsige, "schnittverträgliche", gesunde Fichte) nur einige Wipferl ab, um ihn in seinem Wachstum nicht zu behindern.
Wann wird der Wipferlhonig aus dem Vorratskasten geholt?
Wenn wieder einmal die Erkältungsviren oder gar die Grippe zugeschlagen haben und uns Schnupfen, Husten und Verschleimung plagen, dann gibt es, andere medizinische Maßnahmen ergänzend, nach dem Essen einen Teelöffel Wipferlhonig.
Abgekühlter Tee wird damit gesüßt. Auch Joghurt.
Manche/r wünscht sich ( jederzeit ;) ein Butterbrot oder Vanilleeis mit Wipferlhonig!
Wie wird der Wipferlhonig gemacht?
Da gibt es – auch bereits seit alters her – 2 Arten der Zubereitung. Fragen Sie mich bitte nicht, welcher der beiden „Honige“ der „bessere“, im Sinne von noch mehr Heilwirksamkeit, ist ! ;) Ich weiß nur, dass beide Arten sehr gut schmecken, bei der ersteren die Konsistenz in Richtung Dickflüssigkeit gesteuert werden kann und der Zucker karamellisiert, bei der zweiteren der Vitamin C Gehalt höher ist.
- Einmal wird Fichtensud mit Zucker zu Sirup gekocht,
- das andermal frische Wipferl mit Traubenzucker bzw. Rohzucker geschichtet.
Damit Ihnen die Qual der Wahl erleichtert wird, finden Sie auf dieser Seite beide Rezepte vor:
150 g Fichtenwipferl |
1 l Trinkwasser |
1 kg Haushaltszucker |
350
g
Fichtenwipferl
vom Waschen noch feucht und gut zerkleinert.
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350
g
Rohzucker
oder Traubenzucker, der sich leichter und deshalb schneller auflöst.
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1
Schraubglas
Größe: 750 ml
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60
ml
Zitronensaft
= ca. 1 frische, saftreiche Zitrone
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Portionsangabe für Wipferlhonig Nr. 2: 300 ml
- Das Schraubglas wird mit Wipferlstücken und Zucker abwechselnd voll geschichtet:
- Man beginnt mit einer 1 cm hohen, leicht angedrückten Schicht zerkleinerter Wipferl.
- Darauf kommt so viel Zucker, dass bei Draufsicht von dem Grün der Wipferl gerade nichts mehr zu sehen ist.
- Das Glas randvoll anfüllen. Mit einer dünnen Zuckerschicht abschließen.
- Zitronensaft darüber verteilen.
- Nun fest andrücken und das Glas gut verschließen.
- Das Glas wird so lange auf einen warmen Platz gestellt, bis sich der Zucker aufgelöst hat, und die Wipferl braun geworden sind, was 1 Woche in Anspruch nehmen kann. Dann und wann schütteln. Meistens stellt man es dazu in die Sonne. Ein d u n k l e r, warmer Ort wäre vorzuziehen.
- Alternative, sinnvolle Zubereitung: Das verschlossene Glas im Wasserbad ca. 1 Stunde bei 85° heiß halten, dann und wann schütteln, dabei Topfhandschuhe anziehen.
- Den Sirup mittels Trichter und Sieb randvoll in kleine Flaschen füllen.
- Beschriften. Kühl und dunkel aufbewahrt bleiben die Pflanzenkräfte 1 Jahr voll erhalten.