Archäologische Heilpflanzenfunde der Ur- und Frühgeschichte
Auf Heilpflanzenwissen des Cro-Magnon-Menschen (40 000 – 10 000 v. Chr.), von dem die meisten Europäer abstammen, lassen dessen gelungenen Schädeloperationen schließen. Wie bei Ausgrabungen entdeckt, überlebten 70% der gefundenen Operierten! Diese Operationen erfordern Mittel zur Betäubung, Desinfektion, Blutstillung und Wundheilung, was Rückschlüsse auf eine Verwendung von Heilpflanzen zulässt.
Eine berührende Entdeckung machte man im Grab „Kind von Lagar Velho“ (Portugal): Das fast vollständig erhaltene Skelett des etwa vier Jahre alten Kindes war vor ca. 25.000 Jahren in einem Bett aus verbrannten Kiefernzweigen und bedeckt mit rotem Ocker bestattet worden. Dieser schöne Ritus zeigt, dass die Menschen über die konservierenden und desinfizierenden Fähigkeiten der Holzkohle Bescheid wussten - und über die belebende Kraft der Symbolfarbe Rot.
Auch ÖTZI, der 5 300 Jahre alte Mann vom 3210 m hohen Hauslabjoch, trug Pflanzenmedizin bei sich: antibiotisch wirksame Birkenporlinge!
Weitere Pflanzenfunde aus der Steinzeit sind Labkraut, Brennnessel, Spitzwegerich, Schlafmohn, Beifuß, Vogelknöterich, Holunder, Eisenkraut…