Besondere Volksmittel
Besondere Volksmittel
In der Übermittlung dieses Teiles althergebrachter Heiltraditionen, die viel mit Aberglauben und Magie zu tun hatten, gibt sich Wildfind zurückhaltend.
Sie sind Zeugen aus einer Zeit der großen Umbrüche, der großen Unsicherheiten und des Heilwissensverlustes der Antike durch den Zusammenbruch des weströmischen Reiches, aber auch Zeugen großer finanzieller Armut und Verzweiflung, wenn man / frau am Lager von schwerkranken oder / und verletzten Menschen stand. „Weiß man denn, was einen gesund gemacht hat? Die Heilkunst, das Schicksal, der Zufall oder Omas Gebet?“, meinte der Schriftsteller Michel de Montaigne (1533-92) als Sprachrohr für viele.
Heilung wurde versucht durch ein Konglomerat an Resten von überliefertem, medizinisch wirksamem Pflanzenwissen, Zaubersprüchen, Beschwörungen, mystischen Vorstellungen, magischen Medikamenten und Gebeten aus antiker, germanisch-keltischer und christlicher Tradition.
Diese Art der doch dann und wann erfolgreichen Heilungsversuche hielt sich später - den Pestepidemien, Seuchen u.a. Infektionskrankheiten hilflos ausgeliefert - auch neben Pflanzenheilkunde, Klostermedizin und Schulmedizin, die selbst bis zum Ende des 19. Jhds. zum Großteil auf Heilpflanzen und galenische Anwendungen basierte. Neue Diagnoseverfahren, Impfungen und synthetisch hergestellte Antibiotika und andere Arzneimittel bereiteten dem Spuk ein Ende, nicht ohne vielleicht neue Gespenster entstehen zu lassen!?