Fruchtfliegen (Obstfliegen) reduzieren

Die europäischen Fruchfliegen gelten - bis auf die Kirschessigfliege –

aufgrund ihrer Lebensweise eher als Lästlinge, denn als Schädlinge, auch wenn sie während des Sommerhalbjahres beinahe überall vorkommen: in feuchten Laubwäldern, Waldrändern und in der Nähe menschlicher Behausungen, wo sie von faulenden Früchten sowie frei zugänglichen, gärenden Getränken, auch deren Reste in offenen Flaschen, magisch angezogen werden, denn sie ernähren sich von gärenden Substanzen. Auch legt das Weibchen nach erfolgreicher Balz durch das Männchen und nachfolgender Paarung seine Eier in verrottende Pflanzenteile, die sehr häufig vorkommende Schwarzbäuchige Taufliege ("Fruchtfliege") z.B. 400! 

Durch das Ausnützen ihrer Ernährungsvorliebe können Fruchtfliegen in Wohnungen durch ungiftige Tricks gut in Schach gehalten werden!

Die Kirschessigfliege jedoch kann an erntereifem Obst großen Schaden anrichten, denn sie ist in freier Natur, wo auch sie sich explosionsartig vermehren kann, schwer zu bekämpfen. 

Sie lebt von gesunden, reifenden, dünnschaligen Früchten und Beeren, vor allem von Süßkirschen, aber auch von Erdbeeren, Weintrauben, Marillen, Pfirsichen und Nektarinen, Himbeeren, Brombeeren und Holunderbeeren. Sie befällt die Früchte kurz vor deren Ernte zu ihrer Ernährung und Eiablage. Die Früchte zeigen daraufhin eingedrückte weiche Flecken und verfallen innerhalb von zwei bis drei Tagen! Die Ernte ganzer Regionen kann dadurch zunichte gemacht werden.
 

Kann man Fruchtfliegen dezimieren?

Durch das Ausnützen ihre Ernährungsvorliebe können Fruchtfliegen in Wohnungen durch ungiftige Tricks effektiv dezimiert werden, in Obstbäumen und Beerensträuchern ist es schwierig, an manchen Jahren sogar beinahe unmöglich:

1. Vorbeugende Maßnahmen:
   • Kein Obst in der Wohnung herumliegen lassen.
      
   • Obst in geschlossenen Papiersäcken aufbewahren.
      
   • Essensreste und Getränkereste nicht offen stehen lassen.
      
   • Bio-Müll täglich rausbringen.
     • Kompost gelegentlich mit Kalkstickstoff bepudern.
        
     • Madige Früchte niemals auf den Kompost geben! Die Kirschessigfliege und die Kirschfruchtfliege vermehren sich darin großartig. - Frühe Süßkirschen, die in der 1. – 4. Kirschwoche reifen, werden übrigens nicht von der Kirschfruchtfliege befallen!
       • Tipp für Hühnerhalter: Den Kirschbaum in den Auslauf der Hühner miteinbeziehen. Sie fressen die abgefallenen, madigen Kirschen mit Genuss!

          

2. Aufstellen von Fruchtfliegenfallen aus Apfelessig + Wasser + Spülmittel = „Spülifalle“:

   Mit ein paar Handgriffen wird die Fruchtfliegenfalle selbst errichtet: Ein Schüsselchen bzw. ein Glas wird mit einer anlockenden Mischung randvoll angefüllt:

   • 2 Teile Apfelessig und 1 Teil Wasser und, wichtig, ein bis zwei Tropfen Spülmittel. 
     Das Spülmittel bewirkt, dass sich die naschenden Fruchtfliegen nicht an der Wasseroberfläche halten können, sondern absinken und ertrinken.
   • Wenn der Flüssigkeitsspiegel absinkt, den frei gewordenen Rand mit Wasser abwischen.

      

3. Fruchtfliegenfalle mit Gebissreiniger:

   Ein Gefäß wird randvoll mit Wasser angefüllt, in dem eine Tablette, wie sie zum Reinigen für Zahnspangen und Zahnersatz verwendet wird, aufgelöst wird. Die Flüssigkeit lockt Fruchtfliegen an, die dann darin untergehen.
   Wenn der Flüssigkeitsspiegel absinkt, den frei gewordenen Rand mit Wasser abwischen.
    

4. Bekämpfen der Kirschessigfliege in Obst- und Beerengärten 

   Im Erwerbsanbau wird sie, wenn ein Befall festgestellt wird, zur Zeit der Ernte, also knapp bevor die Früchte in den Verkauf kommen, entweder durch – Bienen gefährdende - Spritzmittel bekämpft oder, wie es im Bio-Anbau und im Hausgarten praktiziert wird, durch Aufstellen von Fruchtfliegenfallen, die mit Apfelessig + Wasser + Spülmittel oder einer gekauften Fertigmischung gefüllt werden und in deren Zentrum eine Gelbtafel angebracht wird.