Top Kräuter zum Räuchern
Der alte Brauch mit getrockneten Kräutern, Wurzeln und Rinden zu räuchern, erfährt in letzter Zeit eine Wiederbelebung. Mit dem steigenden Interesse kommen Fragen, wie: was kann ich überhaupt räuchern und muss es denn unbedingt teures, weit gereistes Adlerholz sein?
- Oder kann ich auch einfach vor die Haustüre gehn und mir meine Pflanzen zum Räuchern in der Natur und im Garten selbst zusammensuchen?
Dieser Artikel will etwas Licht in den Dschungel der Räucherpflanzen werfen und dir vorallem Lust machen, dir deine Räucherstoffe selbst zusammenzusuchen.
Der Alant ist in allen Teilen riesig: riesige Blätter, riesige Blüten, riesiger Wurzelstock und auch `riesiger` Duft. Bestimmt einer der feinsten, heimischen Räucherduftsstoffe! Finde ich zumindest. ;)
Der Duft ist sehr komplex, balsamisch, erdend und mit feinen Veilchenaromen. Nicht umsonst, wird der Räucherstoff auch Elfenampfer genannt.
Traditionell wird der Alant zur Zeit der Rauhnächte, am Heiligen Abend zusammen mit Weihrauch und Fichtenharz, verräuchert, da er zu den "Sonnenpflanzen" zählt, die Dunkelheit vertreibt und das Licht zurückbringt.
So ist er auch gefragt bei depressiver Verstimmung, oder einfach um sich etwas aufzuheitern nach einem schlechtem Tag. Der Alant hilft uns sehr gut, mit seinem feinen Duft dunkle Wolken zu vertreiben und wieder die Sonne durchblinzeln zu sehn!
Verräuchert werden die getrockneten und zu Scheiben geschnittenen Wurzelteile. - Erntetipp: Da der Alant einen großen Wurzelstock hat, genügt es, einfach ein Stück davon zu nehmen und den Rest im Boden zu lassen. So bleibt einem die schöne Pflanze erhalten und das Wurzelstück wächst wieder nach.
Der Duft ist balsamisch.
Die Bachminze möchte ich hier besonders erwähnen, da sie schon bei den Kelten zu den klassischen Heilpflanzen zählte.
Die Wirkunsweise der Minzarten ist, wenn sie verräuchert werden, jedoch gleich: sie klären, reinigen, entspannen.
Sie klären den Geist, werden zur Reinigung von Räumen verwendet, wirken beruhigend bei Stress und starker Anspannung.
Verräuchert wird das ganze, getrocknete Kraut.
Der Duft ist minzig frisch.
Der Beifuß ist eine der ältesten Räucherpflanzen!
Schon lange werden damit bewusstseinserweiternde, die Intuition stärkende und vor allem reinigende Räucherungen durchgeführt.
Er eignet sich sehr gut als "Anfangsräucherung" und "Schlussräucherung". Das heißt bei einem Ritual, oder Vorhaben, zunächst einmal mit Beifuß den Platz durchräuchern und erst anschließend weitere Pflanzen verräuchern, sowie am Ende das Ritual wieder mit Beifuß abschließen.
Außerdem desinfiziert und klärt sein Rauch die Luft, und hilft so, Krankheiten vorzubeugen.
Verräuchert wird das getrocknete Kraut.
Der Duft ist würzig, süßlich, schwer und sehr rauchig.
Wie der Name schon sagt, wird hier die Wurzel verwendet und ihr Rauch ladet schützende Engelskräfte ein.
Für jede Art von schützender, beruhigender und ausgleichender Räucherung, ist die Engelwurzel die Pflanze der Wahl!
Verräuchert wird der getrocknete Wurzelstock.
Der Duft ist sehr stark, herb und klärend.
Eisenkraut, "das Kraut der Druiden", war früher eines der bedeutensten Räucherkräuter.
Es heißt, dass sich im Eisenkraut die kämpferischen Kräfte des Marses mit den sanften Energien der Venus verbinden.
Diese Kombination von Zartheit mit unglaublicher Zähheit hilft auch uns, zu uns selbst zu finden; den eigenen Weg zu sehen , ganz sanft und dennoch ganz klar.
Eisenkrautrauch schenkt uns Zielgerichtetheit, Klarheit und das Selbstbewusstsein, den eigenen Weg zu gehen und das, auf eine liebevolle, rücksichtsvolle Weise.
Verräuchert wird das getrocknete Kraut.
Der Duft ist würzig und herb.
Auch das Harz der Fichte, eines Nadelbaumes, der über 600 Jahre alt werden kann, wird u.a. für medizinische Zwecke verräuchert, um die Luft zu desinfizieren und zu klären.
Als "Waldweihrauch" - mit kräftig waldigem Duft - wird Fichtenharz in Schutz- und Reinigungsräucherungen verwendet.
Es eignet sich sehr gut um ein neues Haus, eine neue Wohnung durchzuräuchern.
Oder einfach um etwas beruhigende Wald-Energie ins Heim zu holen.
Verräuchert wird das getrocknete Harz, aber auch Nadeln und Holz können können verräuchert werden.
Der Duft ist kräftig waldig.
Die Goldrute gehört wie der Alant zu den "Sonnenpflanzen" und schenkt uns Wärme, Lichtenergie und Selbstbewusstsein.
Goldrute wird vorallem für Räucherungen verwendet, um Getrenntes wieder zu verbinden:
Sei es, in der Parnterschaft wieder zueinander zu finden.
Oder als helfender Impuls, wenn man sich getrennt von der eigenen Kraft fühlt.
Wenn man sich überhaupt getrennt von der Erde, "entwurzelt" fühlt.
Insofern ist die Goldrute eine angesagte Pflanze für die heutige Zeit, in der sich so viele Menschen getrennt von der Natur fühlen und somit auch von sich selbst. Hier kann die Goldrute helfen, wieder den ersten Schritt zu sich selbst zu machen.
Interessant ist außerdem, dass die Goldrute in der Kräutertherapie ein traditionelles Mittel bei Nierenproblemen ist und die Nieren wiederum auch das "Beziehungsorgan" genannt werden. Es heißt, dass sie im menschlichen Körper den Partnerschaftsbereich repräsentieren, sei es zum Partner oder zu sich selbst.
Verräuchert wird das getrocknete Kraut; vorallem die Blütenrispen.
Der Duft ist angenehm krautig.
Der Holunder, der Göttin Holle geweiht, ist ein Tor zur Anderswelt.
So ist für Übergangs- und Schwellenrituale eine Räucherung mit Holunder passend!
Du kannst dir dadurch Schutz von Frau Holle erbitten, neue Zuversicht gewinnen und den richtigen Zeitpunkt für etwas erkennen.
Verräuchert wird die ganze Pflanze in getrocknetem Zustand: Blüten, Blätter, Rinde, Mark.
Jeder Pflanzenteil duftet anders, so wie wir es auch vom frischen Holunder kennen.
Besonders gut duftet das Mark, das sich in den Ästen befindet. - Erntetipp: Das nächste Mal, wenn du einen Holunder zurückschneidest, die abgeschnittenen Äste längsteilen und du kannst dir etwas von dem weißen, leichten Mark herausholen und zum Räuchern aufbewahren.
Diese strahlende Pflanze, bringt mit ihrer lichten Energie viel stimmungsaufhellende Energie in den Raum.
Auch bei nahendem Gewitter, sei es jetzt tatsächlich als Wetterphänomen oder bei Streitigkeiten wird diese Pflanze verräuchert um die Atmosphäre wieder zu entladen und zu entspannen.
Verräuchert werden vorallem die getrockneten Blüten, Knospen und Samenstände, aber auch getrocknete Blätter.
Der Duft ist unaufdringlich und süßlich.
Die Königskerze hat eine ähnliche Wirkung wie das Johanniskraut und wird neben dem Klären der Atmosphäre auch zum Stärken des Selbstbewusstseins und für neue Kraft verräuchert.
Verräuchert werden die getrockneten Blüten.
Der Duft ist auch hier ähnlich wie der des Johanniskrautes: warm und süßlich.
Das Labkraut hilft uns mit seiner Energie bei Themen wie: liebevoll mit sich selbst und anderen umgehen, vertrauensvoll annehmen, was ist, sowie bei Vertrauen in das Leben und in die Liebe.
Mit seinem warmen, beschützenden Duft schafft es eine Atmosphäre des Vertauens und hilft uns, uns wieder mit unserem inneren Kind zu verbinden.
Verräuchert wird das getrocknete Kraut, das zur Blütezeit gesammelt wurde.
Der Duft ist warm, krautig, beruhigend.
Lärchenharz ist ein feiner Räucherstoff.
Der Duft des Harzes der Lärche klärt Sinne und Geist, "macht weit", lässt tiefer atmen und wirkt somit auch beruhigend. Er wirkt harmonisierend, da einerseits beruhigend auf den Geist, andererseits weckt sein Duft auch wieder die Lebensgeister und Gestautes kommt wieder in den Fluss.
Der Rauch desinfiziert, löst Schleim bei Husten und Nebenhöhlenentzündungen.
Verräuchert wird das getrocknete Harz. Auch die getrockneten Nadeln und das Holz kann für Räucherungen verwendet werden.
Der Duft des Lärchenharzes ist waldig, zitronig und balsamisch.
Diese schöne Pflanze mit den stark duftenden Blütenrispen wurde ebenfalls bereits von den Kelten genutzt.
Sie wird auch als Traum und Visionspflanze verwendet und kann so, vor dem Schlafengehen helfen, sich an Träume zu erinnern oder Visionen zu empfangen.
Der verräucherte Duft beruhigt und stimmt friedlich und hat eine aufhellende Wirkung auf eine bedrückte Gemütslage.
Verräuchert werden vorallem die getrocknete Blüten, aber auch Blätter.
Der Duft ist würzig, krautig und Tabak-ähnlich.
Die Meisterwurz ist eine Gebirgspflanze, deren Blätter wie Hände das Sonnenlicht auffangen und in ihre duftende, heilende Wurzel weitergeben.
Als „Wurz aller Wurzen“ wurde sie über Jahrhunderte als Schutz vor Krankheitskeimen in Stall und Haus (heute bei Schnupfen auf dem Räucherstövchen) und als Schutz vor unsichtbaren, üblen Mächten geräuchert.
Vor allem als „Thomaswurzel“ in der längsten Nacht des Jahres, der Thomasnacht (Nacht vom 20. auf den 21. Dezember), der ersten Raunacht. Am Hl. Abend und am Silvesterabend wurden erneut Menschen, Tiere und Obstbäume mit Meisterwurz schützend und heilend abgeräuchert.
So eignet sich die Meisterwurz auch in moderner Zeit wunderbar als Anfang- und Schlussräucherung, die im Freien auch mit der rauchenden ganzen Wurzel in der Hand haltend durchgeführt werden kann.
Verräuchert werden getrocknete Blätter, aber vor allem getrocknete Wurzelscheiben.
Der Duft ist fein-balsamisch. Als moderne Abendräucherung, durchgeführt mit einem Räucherstövchen, lässt er Stress und Unruhe abfallen und erfüllt die Seele mit Zuversicht, Vertrauen und Optimismus.
Der leicht giftige Rainfarn mit den intensiv süß duftenden, gelben Blütenköpfen wird verräuchert, um Schwächezustände zu überwinden und wieder zu neuem Selbstbewusstsein zu finden. Der Duft selbst ist ungiftig, zum Verzehr jedoch ist das Kraut nicht geeignet.
Auch auf Insekten wirkt Rainfarn giftig. Deshalb wird er auch nutzbringend als insektenverteibendes Mittel, zum Beispiel gegen Motten, verräuchert.
Verräuchert wird das ganze, getrocknete Kraut.
Der Duft ist leicht bitter, krautig und sehr erdig.
Was gibt es zum Duft der Rosen noch zu sagen? Er ist einfach wundervoll wohltuend, herzöffend, lichtbringend und harmonisierend!
Heimisch sind bei uns die klassische Hundsrose mit den vielen Hagebutten und die Essig-Rose mit ihrem beindruckenden Duft.
Verräuchert werden die getrockneten Blütenblätter.
Der Duft enthält leichten Rosenduft.
Salbei ist einer der besten Räucherstoffe für Reinigungsräucherungen überhaupt!
Salbei klärt die Atmosphäre - sowohl von Streit als auch von schlechten Gerüchen.
Klärt er den Kopf.
Ist konzentrationsfördernd.
Verräuchert wird das getrocknete Kraut samt Blüten aller Salbeisorten.
Der Duft ist scharf, würzig, klar. Manchmal auch fruchtig.
Räucherungen mit der lieblichen Schafgarbe können innere Weisheit und Leichtigkeit fördern.
Schafgarbe wird auch zur Unterstützung einer Visionssuche geräuchert.
Verräuchert wird das ganze, getrocknete Kraut; vorallem die Blüten.
Der Duft ist leicht, unaufdringlich und feinwürzig.
Vom Wacholder sagt der Volksmund, dass er mit seinem Duft bereits Tote wieder zum Leben erwecken könne. So hoch wurden früher seine Heilkräfte geschätzt! Auch sein Name kommt von "wach halten" und meint damit am "Leben halten" und gesund halten.
Eine Wacholderräucherung - sie zählt in Europa übrigens zu den ältesten - ist nervenstärkend, vertreibt die Finsternis aus Geist, Haus und Hof und hilft in anstrengend Zeiten wieder zu Kräften zu kommen.
Somit ist Wacholder ein bedeutender Bestandteil von klassischen Rauhnachtsräuchermischungen für Reinigung und für neue Energie.
Verräuchert werden die getrockneten Beeren.
Ihr Duft ist angenehm, leicht harzig, würzig und balsamisch mit der typischen Wacholdernote.
Die Zirbe ist eine Lebenskünstlerin und wächst unter extremen Bedingungen in den Alpen bis in Höhen von 2200 m.
Ja, sie scheint sich gerade in diesen harten Regionen mit kargem Boden und direkter Sonne besonders wohl zu fühlen und reichert ihr Holz mit Harz und ätherischen Ölen an. Es ist, als würde sie sie in diesen Höhen leichter aus Himmel und Sonne ziehen und einlagern können! Und sie gibt sie weiter als harmonisierenden, Lebenskräfte weckenden Duft!
Das Holz der Zirbelkiefer wird aufgrund seiner wohlriechenden Eigenschaften auf vielerlei Weise genutzt. U.a. haben neuere Studien bewiesen, dass Zirbenduft das Herz beruhigt und entlastet und für einen erholsamen Schlaf sorgt.
Verräuchert werden die getrockneten Zirbenholzspäne, um in den Genuss von klassischem, lieblich holzigem Zirbenduft zu kommen. - Erntetipp: Bitte vermeide es, von einem lebenden Baum Holz zu schaben! Das schadet dem Baum sehr, und die Zirbe kommt ohnehin nur in wenigen Regionen vor. Besser ist, du nimmst dir ein paar Nadeln, die verräuchern sich auch gut: mit einem etwas herberen, würzigen Duft! Oder holst dir die Späne aus dem Handel oder vom Tischler.
Der Duft ist lieblich holzig, zitronig, balsamisch - Lebenskräfte weckend.