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Sauerkirsche | Prunus cerasus L.

Sauerkirsche

Botanischer Name: 
Prunus cerasus L.
andere Namen: 
Weichsel
andere Namen: 
Weichselkirsche
andere Namen: 
Morelle
Kerne sind giftig!

Die Kerne der Sauerkirsche enthalten Amygdalin (-> Blausäure) und dürfen daher nicht gegessen werden.

Ordnung: /
Unterfamilie:
Gattung:
Art: Prunus cerasus L. / Sauerkirsche
Kommt in Mitteleuropa wild bzw. ausgewildert vor: JA!
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Bild 1: Junge Sauerkirsche, aus einem Ausläufer gezogen.

Die 'Sauerkirsche' ist eine eigene, kleinwüchsige und robuste Kirschenart.

Sie ist vermutlich aus Kreuzungen von Vogelkirsche und Steppenkirsche hervorgegangen und wird in der gesamten Nordhalbkugel als Obstbaum kultiviert, sogar noch auf 1600 m Höhe.

Sie wächst bevorzugt auf lockeren, leichten, nährstoff- und basenreichen, sandigen Lehmböden. Verwildert ist sie zusammen mit Weißdorn, Schlehe und Liguster in Hecken und Weinbergen zu finden.

 

Es werden 2 Unterarten der Sauerkirsche unterschieden:

  1. Die Baum-Sauerkirsche, zu der u.a. die Süßweichsel bzw. Morelle (Prunus cerasus subsp. cerasus var. austera) zählt. Die Früchte der Süßweichsel sind rot, süßsauer, mit färbendem Saft und gut steinlösend.
  2. Die Strauch-Sauerkirsche oder Schattenmorelle (Prunus cerasus subsp.acida). Sie entwickelt überhängende Zweige und Wurzelausläufer.

Sauerkirschen sind meistens selbstfruchtbar. Dadurch und durch ihren kleinen Wuchs sind sie für viele Hausgärten sehr geeignet, auch wenn sie, wie ihr deutscher Name verrät, säuerlich bis süßsauer schmecken, denn sie sind als Koch- oder Backzutat ungleich aromatischer als Süßkirschen!

 

Empfhelenswerte Sauerkirschen

Bewährte Sorten finden Sie  unter KULTIVIERUNG am Ende dieser Seite. 

Auch bei selbstfruchtbaren Sorten wird der Ertrag an roten Früchtchen gesteigert, wenn sich im Umkreis von 300 m noch eine zweite Sauerkirschenart als geeignete Befruchtersorte befindet. Bienen, die die Blüten befruchten, sind im Umkreis von mehreren hundert Metern unterwegs.

 

Muss man Sauerkirschenbäume schneiden?

Eine Anleitung, wie man Sauerkirschen richtig schneidet, finden Sie  h i e r !

 

Eingeteilt werden sowohl Süß- als auch Sauerkirschen nach „Kirschwochen“, d. h. nach dem voraussichtlichen Zeitpunkt ihrer Erntereife. Im Allgemeinen geht man davon aus, dass die Kirschwochen um den 1. Mai beginnen. Dabei ist zu beachten, dass eine Kirschwoche keine Kalenderwoche dauert, sondern 15 Tage!

 

Daten der Kirschwochen

  1. Kirschwoche 01.–15. Mai
  2. Kirschwoche 16.–31. Mai
  3. Kirschwoche 01.–15. Juni
  4. Kirschwoche 16.–30. Juni
  5. Kirschwoche 01.–15. Juli
  6. Kirschwoche 16.–31. Juli
  7. Kirschwoche 01.–15. August
  8. Kirschwoche 16.–31. August
  9. Kirschwoche 01.–15. September
  10. Kirschwoche 16.–30. September
  11. Kirschwoche 01.–15. Oktober
  12. Kirschwoche 16.–31. Oktober

 

Sauerkirschen und ihre Auswirkungen auf die Gesundheit des Menschen

 

Süß- und Sauerkirschen unterscheiden sich, was die Inhaltsstoffe betrifft nur geringfügig: Die Süßkirsche hat ein Mehr an Süße, die Sauerkirsche mehr Beta-Carotin. Beide enthalten wenig Fette und Kohlenhydrate, dafür Ballaststoffe, die die Verdauung fördern und das schädliche Cholesterin senken, viele Mineralstoffe (v.a. Kalium, Kalzium, Zink, Eisen u.a.), Vitamine (Vitamin C, Folsäure), verschiedene Fruchsäuren und Sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe, vor allem Antioxidantien, welche die zellschädigenden freien Radikalen im menschlichen Körper neutralisieren.

Hinweise:

  • Kirschen reifen nicht nach! Darum schmecken ausgereifte Kirschen, die nur vom Baum (von Nachbars Baum? ;) in den Mund transportiert werden müssen, am besten. • Sie halten sich ein bis zwei Tage im Kühlschrank.
  • Erst kurz vor Verzehr waschen, da sie sonst schnell faulen.
  • Süßkirschen schmecken nur frisch. Für Zubereitungen sind Sauerkirschen vorzuziehen.
  • Kirschen-Gesundheitskur: Während der Kirschensaison täglich 250 g dieser Früchtchen verspeisen!
  • Kirschkerne enthalten Amygdalin (-> Blausäure) und dürfen daher nicht gegessen werden.
Status
Essbare Pflanzenteile:
Blätter
Essbare Pflanzenteile:
Blüten
Essbare Pflanzenteile:
Früchte
Geschmack:
süßsauer saftig
Sättigungswert:
Gut
Aussehen
VERWECHSUNGSMÖGLICHKEIT MIT GIFTIGER PFLANZE
VERWECHSUNGSMÖGLICHKEIT MIT ESSBARER PFLANZE
Kultivierung
Befruchtung
  • Fremdbefruchtung (Insekten)
Vermehrung
  • Samen
  • Ausläufer / Stolonen
Lichtanspruch
  • Halbschattig
  • Sonnig
Wasserbedarf
  • Kommt mit Durststrecken gut zurecht.
Bevorzugte Erde
  • kalkreich
  • nährstoffreich
  • sandig
  • humos
  • durchlässig
Winterhärte
  • -29°C
Zehrer
  • Mittelzehrer
Lebenszyklus
  • ausdauernd
Pflegeanforderungen
  • braucht Pflege
Schädlinge
  • Blattläuse
  • Wühlmäuse
Krankheiten
  • Blattfleckenkrankheit
Sorten
'Koröser Weichsel'

Reifezeit: 4. - 5. Kirschwoche

Nicht selbstfruchtbar

Die „Köröser Weichsel “ stammt aus Nagykörös, Ungarn. Dementsprechend liebt sie einen warmen Standort. Sie bildet mittelgroße, gut verzweigte Bäume mit überhängenden, leicht verkahlenden, etwas Monilia anfälligen Zweigen. Sie kann über Wurzelausläufer vermehrt werden.

Die Früchte sind groß, dunkelrot, fein süß-säuerlich, ausgezeichnetes Aroma, gut steinlösend. Ihr Saft ist kaum gefärbt. Für den Frischverzehr und auch für Zubereitungen besonders gut geeignet.

Befruchtersorten: Morellenfeuer oder die Süßkirschen Kassins Frühe, Schneiders Späte Knorpelkirsche.

Schattenmorelle ’Karneol’

Reifezeit: 5.-6. Kirschwoche

Selbstfruchtbar

Die Schattenmorelle "Karneol" ist unempfindlich gegen Monilia, allerdings etwas empfindlich gegen Blütenfrost.

Sie bringt einen reichen Ertrag, der durch Befruchtersorten wie Morellenfeuer und Csengödi noch verstärkt wird. Ihre wohlschmeckenden, festen, glänzend braun-roten Kirschen eignen sich neben der Verwendung als Saft, Kompott oder Eingemachtes auch für den Frischverzehr.

´Girotella’

Reifezeit: 6. – 7. Kirschwoche

Selbstfruchtbare Zwerg-Sauerkirsche

Die Zwerg-Sauerkirsche ´Girotella’ mit einer Endgröße von 150 cm eignet sich besonders für den kleinen Garten oder, in einen Pflanzkübel von mindestens 40 l Inhalt gesetzt, auch für Terrasse und Balkon. Sie bringt, ihrer Größe bzw. Kleinheit entsprechend, sichere Erträge und viel Freude auf kleinem Raum. Mehr Infos zu Zwergobst gibt es  h i e r .

´Morellenfeuer’

Reifezeit: 5. – 6. Kirschwoche

Selbstfruchtbar

Die gesunde Morellenfeuer seit 1945. Ihren Namen hat sie von ihren dunkelroten Früchten. Sie ist eine selbstfruchtbare, mittelstark wachsende Sauerkirsche mit Früchten, die nicht so sauer, sondern ähnlich den Süßkirschen schmecken.

Nach ihrer frostunempfindlichen Blüte bringt sie auf nicht zu trockenem Standort hohe und regelmäßige Erträge. Sie ist allerdings etwas anfällig für Monilia.

´Morina’

Reifezeit: 5. – 6. Kirschwoche

Teilweise selbstfruchtbar

Morina ist eine neuere, moniliaresistente und frostfeste Sauerkirsche mit würzig-süßsauren, dunkelroten Kirschen, die sich bis zu 2 Wochen lagern lassen und sich sowohl für den Frischverzehr als auch beonders gut für die Küche eignen. Die Kirschen lösen sich leicht und trocken vom Stiel. Sie liefern einen dunkelroten Saft.

Mittelstarker Wuchs, mittlere Erträge. Höhere Erträge werden erbracht, wenn folgende Befruchtersorten in ihrer Nähe stehen: Schattenmorelle, Morellenfeuer.

’Achat’

Reifezeit: 5. – 6. Kirschwoche

Selbstfruchtbar

Diese kleinbleibende (2,50 m - 3 m hoch) Neuzüchtung aus Dresden/Pillnitz zeigt nur eine geringe Anfälligkeit gegen Monilia und, ein großes Plus, sie verkahlt kaum, da sie auch am mehrjährigen Holz fruchtet und einen guten Ertrag an rot durchgefärbten, angenehm süßsauren Früchten bringt. Gut geeignet zum Rohessen.

Achat wächst auf ihrer eigenen Wurzel und kann als Säulenobstbäumchen auch in einem Trog oder als Spalier gehalten werden.

’Csengödi’

Reifezeit: 5.-6. Kirschwoche

Selbstfruchtbar

Die robuste, kleinbleibende, (bis 2,50 m hoch), auf eigener Wurzel wachsende Sauerkirsche macht ihrem Namen Ehre, denn ihre roten Früchte schmecken saftig-sauer. Sie eigenen sich aber bestens zum Kochen.

Csengödi kann auch in einem Trog als Säulenobstbaum gehalten werden.

Czengödi punktet durch beste Moniliatesistenz und Unempfindlichkeit gegen die Sprühfleckenkranheit.(Quelle)

’Ungarische Traubige’

Reifezeit: 4. -5. Kirschwoche

Teilweise selbstfruchbar

Als sogenannte Süßmorelle zählt sie zu den wohlschmeckendsten, wenig sauren Sauerkirschensorten. Ihre mittelgroßen Kirschen sind sowohl für den Frischverzehr als auch für die Küche bestens geeignet, da sie sich noch dazu gut vom Stiel lösen.

Befruchtersorten wie Morellenfeuer, Csengödi, Morina und Karneol erhöhen selbstverständlich ihren Fruchtertrag.

Ein großes Plus sind auch ihre sehr geringe Anfälligkeit gegen Monilia und Sprühfleckenkrankheit.

Gesundheit
Wann Sauerkirsche pflanzen oder säen?
Hier finden Sie einen praktischen Pflanzkalender mit den richtigen Terminen und Pflegeanweisungen.

Erstfrühling / April

Pflanze setzen

Spätsommer / Anfang August bis Ende August

Zweige Schnitt
Kirschbäume sollen nach der Ernte, in der Regel während des Sommers, geschnitten werden. So werden ihr starkes Wachstum gebremst, die Fruchtbarkeit erhöht und dem Pilzbefall vorgebeugt. Die Wunden verheilen besser.

Spätherbst / Mitte Oktober bis Ende November

Pflanze setzen
Erstfrühling
April
  • Blätter, essbar

    Zarte Blätter für die Herstellung von Tees geeignet.

Hochsommer
Juli
  • Früchte, essbar, süßsauer saftig , Nährwert: Gut

    Roh sind die Kirschen sauer und wenig ergiebig, eigenen sich aber auch für Marmeladen, Säfte und dergl. Schnelles Verarbeiten empfiehlt sich.
    Die Kerne eignen sich aufgrund ihrer wärmespeichernden Wirkung gut für Kirschkernsäckchen, die bei Blähungen oder Husten aufgelegt werden können.

Spätsommer
August
  • Früchte, essbar, süßsauer saftig , Nährwert: Gut

    Roh sind die Kirschen sauer und wenig ergiebig, eigenen sich aber auch für Marmeladen, Säfte und dergl. Schnelles Verarbeiten empfiehlt sich.
    Die Kerne eignen sich aufgrund ihrer wärmespeichernden Wirkung gut für Kirschkernsäckchen, die bei Blähungen oder Husten aufgelegt werden können.