Polenta und Variationen
POLENTA
„Der Polenta is’ fertig, wann die Köchin es will!“, bekam die um den Mittagstisch sitzende Familie in der österreichischen Nachkriegszeit oft zu hören. So manches Kind wurde damit großgezogen! Nur die Oberösterreicher gaben von sich: „Wos? Des is jo a Hendlfuada!! - Des friss i nit!“
Neben "Hendlfuda" gibt es noch weitere Namen für das gelbe, nahrhafte Etwas. Manche drücken aus, w e r es nach Österreich brachte. Die Tiroler bezeichnen es als „der Türken“ oder„der Tirggn“ bzw. als „der Plentn“ (Tirol), die Steirer als „Türkischen Sterz“. Unter dieser Bezeichnung - und bereits in Kombination mit einem schmackhaften Rezeptvorschlag - fand es Eingang in ein oft gesungenes steirisches Scherzlied: „Secht's, Leitln (= Seht, ihr Leute), des is halt der steirische Brauch, holladio, a türkischer Sterz und a Schwammerlsuppn drauf …“ So nebenbei: Unter "Polente" versteht man in Österreich nicht das gelbe, nahrhafte Etwas zum Essen, sondern die Polizei!
Ja, worum handelt es sich nun wirklich?
Der Duden weiß Rat: Es ist „... die Polenta; ein fester Brei aus Maismehl oder -grieß, der meist in Scheiben geschnitten serviert wird.“ Und WILDFIND weiß: Im Alpenland heißt es „der Polenta“, und zwar sowohl der rohe Maisgrieß als auch das essfertige Produkt. In dem untenstehenden Rezept "Käsepolenta" ist das gut ersichtlich! -
Wie kocht man Polenta?
Polenta erlebt eben eine allgemeine kulinarische Renaissance! Das Schöne daran: Sein / Ihr Grundrezept ist leicht zu merken:
1 Tasse Wasser + 1 Tasse Milch (oder nochmals Wasser) + 1 Prise Salz + 1 Tasse Maisgrieß fein oder grob
250 ml Trinkwasser , für cremige Polenta 500 ml |
250 ml Milch , oder nochmals Wasser |
1 Prise Salz |
250 ml Maisgrieß , = 180 g |
Nach dem Grundrezept gekochte/r Polenta
- wird mit einem Löffel als Beilage zu Gulasch, Beuschel, Geschnetzeltem und Pilzen auf die Teller schöpfen. - Taucht man den Löffel dabei jedes Mal in Wasser, kann man Polentanocken herausstechen und dekorativ austeilen.
- Hübsch und traditionell serviert wird er / sie als Beilage auch auf folgende Art: Polenta in eine mit heißem Wasser ausgespülte Form rücken, sogleich stürzen und zu Tisch bringen.
- Polenta wird auch mit Zucker und Zimt verspeist. Früher oft zum Frückstückskaffee oder zur Abendmilch.
- Gebratene, einfache Polentaschnitten:
- Heiße/n Polenta ca. 10 cm hoch in eine ausgebutterte Kastenform füllen, glattstreichen und erkalten lassen.
- Bei Bedarf die Kastenform mit dem / der Polenta auf ein Schneidbrett stürzen und den Polentalaib in 10 mm dicke Scheiben schneiden.
- Scheiben beidseitig in Butterschmalz oder Olivenöl braten und servieren:
- Als Beilage. Beispielsweise zu Wildspeisen.
- Mit Zwetschkenmus bestrichen als süße Hauptspeise
- Mit viel grünem Salat als pikante Hauptspeise
- Würzige Polentaschnitten als Hauptspeise oder Beilage:
Sie können ebenfalls sehr gut vorbereitet werden!
So werden sie gemacht:
Unter die noch heiße Polentamasse mischt man geriebene Muskatnuss, eventuell auch Rosmarin, Salbei und wenig gehobelten Grana Padano (pro Person 1 Esslöffel) und füllt sie in eine ausgebutterte Form. Erkaltet schneidet man sie in Schnitten, die man in Butterschmalz oder Nativem Olivenöl knusprig goldbraun brät. Köstlich!Polentaschnitten-Variation:
Feine Zucchinischeiben mit Knoblauch und Tomaten kurz in Olivenöl braten, in einem Backgefäß verteilen, Polenta, wie für "Würzige Polentaschnitten" beschrieben, darauf verteilen, mit etwas Parmesan und Oregano bestreuen und im Backofen überbacken.
- Polentatommerl
( = "Türkentommerl" ), der mit Äpfeln oder Zwetschken einfach zubereitet wird, schmeckt warm und kalt, auch den Kindern! Erkaltet lässt er sich wie Kuchen in Stücke schneiden. Traditionell wird er als Hauptspeise gegessen. Das Rezept finden Sie h i e r !
- "Riebl"
- ein sehr altes, traditionelles Rezept einer Hauptspeise! Die Anleitung ist aus dem Foto ersichtlich.
- "Türkenröster"
- ebenfalls ein sehr altes, traditionelles Tiroler Rezept einer Hauptspeise! Die Anleitung ist aus dem Foto ersichtlich. Als „Türken“ werden in Österreich übrigens sowohl die Maispflanze als auch der Maisgrieß (Polenta) bezeichnet.
- "Käsepolenta"
- Die Anleitung für dieses Rezept finden Sie h i e r !
- Polenta-Pizza:
Ein gebuttertes Backblech mit Polenta bedecken, glattstreichen und wie eine Pizza belegen oder nur mit in Scheiben geschnittenen Würstchen und Käse. Bei 170° backen, bis der Käse leicht gebräunt ist.
- Wilde Polenta-Pizza:
- Unter die noch heiße Polenta mischt man ein wenig Olivenöl, kleingeschnittene Tomaten und gehobelten Grana Padano und streicht diese Masse auf ein gebuttertes Backblech.
- Wahlweise belegen mit in Butter geschmorten und mit Knoblauch, Salz und Chili gewürzten Jungtrieben und Blättern von
- Brennnessel
Gutem Heinrich
Linde
Malven
Mangold
Sauerampfer
Stängel von Wiesenbocksbart
Taubenkropf-Leimkraut
Weißem Gänsefuß
Wiesen-Bärenklau.
- Brennnessel
- Schafskäse oder gehobelten Grana Padano und Mozzarella darauf verteilen.
- Bei 160° 20 Minuten backen.
- Polenta-Lachs-Quiche:
- Polenta auf ein gebuttertes Backblech aufstreichen und mit 300 g in Streifen geschnittenem Lachsfilet belegen.
- Mit folgendem Guss bedecken: 100 ml Creme Fraiche mischen mit 100 ml Milch, 2 Eiern und 1 klein geschnittenen Fenchelknolle oder Frühlingszwiebel.
- Bei 160° 30 Minuten backen.
- Polenta, cremige:
Eine feine Beilage!- Zum Polentakochen werden in diesem Fall feiner Maisgrieß und mehr Flüssigkeit genommen, so dass der / die Polenta cremig bleibt: 1 Tasse Maisgrieß, 2 Tassen Milch, 1 Tasse Gemüsebrühe.
- Zum Abschluss kann man 2 Esslöffel Parmesan, 1 EL Butter und etwas Pfeffer darunterziehen.
- Rezepte nach Menüfolge
- Besondere Aspekte
- Outdoorküche
- Praktisches
- ballaststoffreich
- Beilage
- Extras
- Getreide
- glutenfrei
- Grundrezept
- Hauptspeise ohne Fleisch - pikant
- Hauptspeise ohne Fleisch - süß
- Hordenkessel
- Italien
- Österreich
- reich an pflanzlichem Eiweiß
- unkompliziert
- Uroma-Rezepte
- vegetarisch
- Länderküche