Löwenzahn-Kultur
Falls Ihnen der für den Menschen physiologisch bedeutsame wilde „Gewöhnliche Löwenzahn“ zu bitter ist, oder, was trauriger wäre, falls Sie keine Möglichkeit haben sollten, diese Kraftblume zu sammeln, ja dann gäbe es die Möglichkeit, Kultur-Löwenzahn anzusäen! Zumindest in Frankreich schüttelt da niemand den Kopf!
Bei uns in Tirol schon ;) Denn hier und im benachbarten Bayern gibt es ihn massenweise. Ende April bis Mitte Mai tauchen die blühenden Löwenzähne die Wiesen hügelauf, hügelab in leuchtendes Gelb, sodass man darin „baden“ kann! Sie lugen auch aus Asphalt- und Betonritzen, besiedeln spontan freistehende Balkonkistchen und Töpfe - von unseren Gartenbeeten ganz zu schweigen. Und, obwohl der Löwenstarke als „Milchdieb“ bezeichnet wird, wird er sehr geschätzt, gesammelt und verspeist. Wurzeln, Blätter, Knospen und Blüten zu unterschiedlichen Zeiten!
Löwenzahn-Nutzung
- Kulinarik:
- Junge Blätter roh und gedünstet
- Knospen in Butter gebraten oder in Essig eingelegt
- Blütenblätter als Deko und für Löwenzahnhonig
- Frische Wurzeln dünsten und als Salat anrichten. Sie enthalten im Herbst besonders viel Inulin, im Frühjahr mehr Bitterstoffe.
- Getrocknete Wurzeln als Kaffeeersatz und als Grundlage für einen Verdauungsschnaps
- Volksmedizinische Verwendung von Blättern und Wurzeln:
- Löwenzahnwurzeln werden Diabetikern angeraten.
- Die Löwenzahnwurzel enthält - besonders im Frühjahr - viele angenehme Bitterstoffe, die der Leber guttun.
- Die Blätter hingegen wirken harntreibend und dadurch nierenstärkend. Für eine Kur trinken Sie am besten täglich 2 - 3 Tassen Löwenzahnblättertee oder genießen alternativ täglich einen Löwenzahnsalat!
- Vom Trocknen frischer Löwenzahnwurzeln:
- Mit einem Wurzelstecher oder einer Handgabel sticht man die Wurzel mitsamt der Blattrosette aus dem Boden. Sollte er, wie ihn der Löwenzahn besonders liebt, lehmig sein, löst er sich leichter aus dem feuchten Boden als aus dem trockenen. Ist er sandig, bevorzugt man den abgetrockneten Boden.
- Nach dem gründlichen, etwas mühsamen Reinigen spaltet man die Wurzel längs und hängt sie zusammen mit dem Blätterschop zum Trocknen an einem luftigen, warmen Ort auf. - Bei Temperaturen bis 40°C darf auch im Backofen getrocknet werden.
- Frische Blüten mit Stängel als Vasenschmuck erhellen den Raum. Sie sind auch ein nettes Bastelmaterial.
- Aus frischen Wurzeln wird Kautschuk gewonnen.