Die Ringelblume hat einen großen medizinischen Wirkungsbereich
Hildegard von Bingen spricht der Ringelblume in ihrer Physica eine starke Grünkraft zu, die moderne Forschung spricht von Flavonoiden, Carotinoiden und Xanthophyllen (Vorstufen von Vitamin A), Saponinen, Bitterstoffen, organische Säuren, ätherischen Ölen und Harzen.
Die Heilkraft der Ringelblume kann in Form von Tee, Umschlägen, Tinkturen, Öl oder Salbe angewendet werden. Zudem regt sie durch ihre Farbe den Optimismus an und wird nicht nur als heilender Bestandteil gerne verwendet, sondern auch als Schmuckdroge.
Als Arzneidroge werden hauptsächlich die trockenen, weder tau- noch regenfeuchten Blütenköpfe am späten Vormittag bei Sonnenschein geerntet. Bevorzugt werden dunkelorange Blüten. Die Körbchen werden bei Lufttemperatur oder bei 40°C getrocknet und anschließend gerebelt. Alternativ können die frischen Blütenblätter bereits vor dem Trocknen aus dem harzigen Blütenkelch herausgezupft und anschließend getrocknet werden. Blüten, die als Schmuckdrogen verwendet werden, tocknet man bei 80°C, um ihre Farbe zu erhalten.
Gegebenenfalls verwendet die Volksmedizin auch das Ringelblumenkraut, speziell das der Wilden Ringelblume. Dafür gesammelt werden zur Blütezeit alle oberirdischen Teile. Sie werden gleich verwendet wie die Blütenblätter der Garten-Ringelblume.
Wirkungen nach der Volksmedizin (alphabetisch geordnet):
abortiv (wenn im Übermaß genommen)
abschwellend
antibakteriell
antitumoral
antiviral
entkrampfend bei Menstruationsbeschwerden
entkrampfend bei Verdauungsbeschwerden
entwässernd
entwurmend
entzündungshemmend
lymphflussanregend
menstruationsfördernd
pilzhemmend
schweißtreibend
wundheilend
Wirkungen nach der Schulmedizin
angiogenetisch
antibakteriell
antiinflammatorisch
antiviral
immunmodulierend
Medizinische Anwendungen von Ringelblumenpräparaten
Sowohl die Volksmedizin als auch die Schulmedizin nutzen die Ringelblume als Arzeneimittel bei unterschiedlichen Beschwerden, wobei ihre Kraft zur Wundheilung, selbst bei schlecht heilenden Wunden wie Beingeschwüre, immer wieder hervorgehoben wird. Durch das Fehlen von Sesquiterpenlactonen, die der Arnika ihre Heilkraft verleihen, sind allergische Reaktionen im Vergleich zu anderen Korbblütlerarten selten.
Ringelblumen-Blütentee siehe h i e r !
Ringelblumenöl siehe h i e r !
Ringelumensalbe siehe h i e r !
Anleitung für Tinktur siehe h i e r ! Ringelblumentinktur Dosierung: Innere Anwendung : Bei akutem Bedarf jede Stunde 15 - 20 Tropfen in etwas warmem Wasser, sonst 3 - 4mal täglich. Spülungen und Umschläge: Falls man nicht den Tee dafür nimmt, kann man für Spülungen und Umschläge auch die Tinktur verwenden: 1 Teelöffel Tinktur auf 200 ml Wasser. Wundbehandlung: Zur Wundbehandlung die Tinktur 1 : 10 mit abgekochtem Wasser verdünnen.
- Anwendungsgebiete der Volksmedizin:
Äußerlich
Analekzeme
Aphten (Spülung)
Ausschläge
Beingeschwüre
Bienenstich
Bindehautentzündung
Entzündung des Enddarms
Entzündungen der Haut
Entzündungen der Schleimhaut
Erfrierungen
Fieberblase
Furunkel
Gerstenkorn
Halsschmerzen (Spülung)
Heiserkeit (Spülung)
Quetschungen
Raue Haut
Schlecht heilende Wunden
Venenenbeschwerden
Verbrennungen
Warzen (Tee, Tinktur)
Wundheilung
Zahnentfernung (Spülung)
Zahnfleischentzündung (Spülung)
Innerlich
Darmgeschwür
Durchspülung der Harnorgane
Entzündliche Erkrankungen der inneren Organe
Fieber
Gallenbeschwerden
Gastritis
Krebsvorbeugung
Leberleiden
Magengeschwür
Magenkrampf
Menstruation, zu seltene
Menstruationskrämpfe
Reizdarm
Reizmagen
Verstopfung
Wasseransammlung im Gewebe
Wurmerkrankung
- Anwendungsgebiete der Schulmedizin
Äußerlich
Beingeschwüre (Ulcus cruris)
Entzündungen der Haut
Entzündungen der Schleimhaut
Entzündungen im Mund- und Rachenraum
Schlecht heilende Wunden
- Anwendungsgebiete der Homöopathie
Defektwunden
Erfrierungen der Haut
Hauteiterungen
Quetschwunden
Risswunden
Schlecht heilende Wunden
Verbrennungen der Haut
Verwendung der Ringelblume in der Kosmetik
Ringeblumenauszüge sind Bestandteil vieler Kosmetika zur Pflege empfindlicher, gereizter, zu Entzündungen neigender und trockener Haut.
Verwendung der Ringelblume in der Küche
In der Küche werden die
- frischen, jungen Blättchen und Blüten zum Verfeinern und Dekorieren von Salaten und anderen Speisen verwendet,
- die Blütenblätter frisch oder getrocknet zum Würzen und Färben von Speisen, worauf ihre Namen „Butterblume“ und „Dotterblume“ hinweisen.
- Getrocknete Blütenblätter werden auch als Ersatz oder zum Fälschen von Safran verwendet!
Ringelblumen im Garten
Ringelblumen sind Pflichtbestandteil jedes Bauern- und Biogartens, da sie mit ihren Wurzelausscheidungen im Boden lebende Fadenwürmer (Nematoden) töten, die Welke und Wachstumsstockungen an Pflanzen auslösen!
Die Ringelblume erfreut mit langer Blütezeit, ist unkompliziert und wächst fast überall. Die Pflanze ist einjährig, doch sät sie sich manchmal selbst aus.
Ringelblumen dürfen nicht zu dicht gepflanzt werden, da sonst die Blätter in feuchten Sommern anfällig für Mehltau werden.
Mit ihrer Hilfe lässt sich das Tageswetter voraussagen: Sind die Blüten zwischen 6 und 7 Uhr bereits geöffnet, so verspricht dies einen schönen, sonnigen Tag. Sind sie jedoch nach 7 Uhr noch geschlossen, so muss mit Regen gerechnet werden.
Magisches
Auf Magisches deuten ihre Namen Regen-, Magdalens- und Totenblume:
„Regenblume“: Das Abpflücken der Blumen soll Gewitter heraufbeschwören!
„Magdalensblume“: Ein Gewitter anderer Art ist zu erwarten, wenn die als „Magdalensblume“ zu den klassischen Liebesblumen gehörende Blüte beim Abzupfen der Blütenblätter während der wiederholend gesprochenen Wörter - Er liebt mich, er liebt mich nicht - die Antwort gibt: „Nicht!“
Als „Totenblume“ hat sie gemeinsam mit anderen Pflanzen, die seit Urzeiten geschätzt und genutzt werden, wie Beifuß, Weizen und Mohn, ihren Platz in Begräbnisriten. Dazu die österreichische Dichterin Christine Busta: „Wenn du durchs Minenfeld gehen musst, nimm eine Handvoll Samenkörner mit, Mohn oder Ringelblumen für deine Auferstehung.“