Bitterstoffe
"BITTERSTOFF" ist ein Sammelbegriff für alles, was bitter schmeckt: G i f t i g e s kann bitter schmecken, aber auch G e s u n d e s : "Was bitter dem Mund, ist dem Magen gesund!"
Das Gemüse früherer Zeiten war wesentlich reicher an heilsamen Bitterstoffen. Bei den heutigen Gemüsesorten wurden die Bitterstoffe zugunsten eines „angenehmeren“ Geschmacks durch Züchtung verringert und auf die gesundheitlichen Wirkungen der Bitterstoffe verzichtet.
Umso so wichtiger ist die ernährungsphysiologische, maß- und genussvolle Hinwendung zur Wildpflanze, die uns durch ihre aromatischen Bitterstoffe Gesundheit schenkt:
- Der Appetit wird angeregt und auch gezügelt.
- Bitterstoffe erhöhen die Speichel-, Magen- und Gallensaftproduktion und ermöglichen dadurch eine problemlose Fettverdauung,
- was wiederum Magen- und Darmkrebserkrankungen,
- überhöhten LDL-Cholesterinwerten und
- überhöhten Blutzuckerwerten, unseren Zivilisationskrankheiten, entgegenwirkt.
- Bitterstoffe bekämpfen krankmachende Keime.
„Alles in der Welt lässt sich ertragen, nur nicht eine Reihe von schönen Tagen.“ Goethes Aussage kann auch gut auf die Ernährung übertragen werden: Nur Süßes, nur dem Gaumen Schmeichelndes, verfettet uns körperlich und auch geistig, mit all seinen negativen Auswirkungen. Wir können wählen…
Zur Wahl stehen viele Wildpflanzen mit Bitterstoffen, die in ihrer chemischen Struktur stark variieren und sich zeigen als heilsame Bitterstoffe in Form von Pflanzen mit aromatischen Bitterstoffen (Amara aromatica) und mit reinen Bitterstoffen (Amara pura), von denen der gelbe Enzian auf der Scala des Bitterwertes den bittersten liefert.
Sehr bitter schmecken Pflanzen mit den sehr giftigen Bitterstoffen Strychnin, Burcin, Cucurbitacin, die in wenigen außereuropäischen Wildpflanzen vorkommen.
Der synthetisch hergestellte bitterste Stoff, das Denatoniumbenzoat, hat den großen Nutzen, dass es vom Trinken abhält: Es wird gesundheitsschädigenden Flüssigkeiten, wie z. B. Reinigungsmitteln, Methanol, Lösungsmitteln, Shampoos, beigegeben, um versehentliches Verschlucken durch Kleinkinder zu unterbinden.
GENUSSTIPPS im Umgang mit gesunden, natürlichen Bitterstoffen:
- Bitterstoffe werden durch langes Wässern ausgewaschen, durch hohe Temperaturen oder wiederholtes Erhitzen unwirksam.
- Die Kombination Bitter- und Scharfstoffe stärkt den Kreislauf, der durch die Verdauung stark beansprucht wird.
- Aromatische Bitterstoffe in ungesüßten Tees oder in alkoholischen Auszügen (Aperitifs) sollen eine halbe Stunde vor dem Essen genommen werden. Sie regen den Appetit an,
- während Bitterstoffe in den Speisen kalorienfreundlich die Esslust begrenzen, indem der Sättigungsreiz eher eintritt.
- Reine Bitterstoffe als Gewürz, in ungesüßten Tees oder in alkoholischen Auszügen (Digestifs), erleichtern die Fettverdauung.
- Bitterstoffe wirken entspannend und beruhigend und sorgen für einen erholsamen Schlaf.