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Kelten und Germanen waren dem Grün nicht abgeneigt
Kelten und Germanen waren dem Grün nicht abgeneigt

Schlehdorn schützt und nährt.

Kelten und Germanen waren dem Grün nicht abgeneigt

Kelten und Germanen waren dem Grün nicht abgeneigt! 

Die Archäobotanik verrät uns, dass trotz kultivierter Grasarten und Hülsenfrüchte weder bei den Kelten noch bei den Germanen auf Wildpflanzen verzichtet wurde. Ampfer, Beifuß, Beinwell, Brennnessel, Disteln, Guter Heinrich, Melde, Klee, Knöterich, Lein, Mädesüß, Malve, Portulak, Quendel, Wacholder, Wegerich, Wegwarte, Weißdorn, Weißer Gänsefuß, Wiesenknopf, Wiesenkümmel, Wilde Möhre, Mohn, Hauswurz, Wildbeeren, Wildobst … waren heiß begehrt und blieben über Jahrhunderte, besonders bei Ernteausfällen, Kriegszeiten und Nachkriegszeiten überlebenswichtig!

Die Germanen  begannen, essbare und heilende Wildpflanzen in die Nähe ihrer Gehöfte zu holen und umschlossen sie gemeinsam mit ihren Kulturpflanzen (Lein, Rüben, Pastinaken, Ackerbohnen, Linsen, Erbsen, Gerste, Hirse, Hafer, Roggen, Emmer, Einkorn, Dinkel, Weizen) mit einer schützenden, nährenden Hecke.

Der erste mitteleuropäische Garten, der „Hag“, war geboren und enthielt eine Vielfalt an essbaren Wildpflanzen!

Diese nahrhafte Hecke der Germanen und Kelten war in ihrem Verständnis ein Reich der Feen, Geister und Göttergestalten, ein Reich aus früchtetragenden, oft dornigen Wildsträuchern und Kleinbäumen, das naturgemäß Öffnungen und Durchlässe aufwies zwischen Hier und Dort. Sie bestand aus Sträuchern, die neben ihrer Essbarkeit auch anderen Nutzen erbrachten:

 

Das germanische Wort „haga“ für „Umzäunung, Gehege“, umfasst übrigens auch den Begriff „Schutz“, der weiterlebt in den Wörtern „hegen“ und „behaglich“. Begriffe, ohne die auch heute ein Garten unvorstellbar ist!

Bestand die Umzäunung aus Trockenmauern, Wänden (= Gerten winden und mit Lehm bestreichen) oder aus Flechtwerk von Weiden- bzw. Haselnussgerten, wurde dieses geschützte Stück Land als „gerd bzw. gard“ bezeichnet, und der Weg zu unserem Wort „Garten“ war nicht mehr weit.