Hochbeet aus Holz bauen und bepflanzen
Wann ist der günstigste Termin für die Anlage eines Hochbeetes?
- Der Spätherbst eignet sich dazu besonders gut, da bei den Garten-Aufräumarbeiten viel Material anfällt und der Boden – meistens – trocken ist, was die Arbeiten erleichtert.
- Als Ersatztermin bietet sich, wie auf den Fotos ersichtlich, der Vorfrühling an. Die Chance, zusätzlich gegen Kälte kämpfen zu müssen, besteht bei beiden Terminen ;)
Lage und Ausmaße:
- Als besonders günstig hat sich eine Nord-Süd-Ausrichtung des Beetes erwiesen. Die Sonneneinstrahlung erreicht gleichmäßig alle Pflanzen.
- Breite, je nach Körpergröße der GärtnerInnen: Frei stehende Hochbeete 120 - 140 cm, Anlehn-Hochbeete 80 -90 cm.
- Länge: Die Länge spielt keine Rolle.
- Höhe, richtet sich ebenfalls nach der Körpergröße der GärtnerInnen: Um ein ergonomisch praktisches Arbeiten zu ermöglichen, ist bei einer Körpergröße von 175 - 180 cm eine Hochbeethöhe von 85 cm vorteilhaft.
Füllung:
Die Füllung des Hochbeetes erfolgt in Schichten. Unten grobes Material, oben feines. Jede Schicht wird leicht mit Erde überdeckt, die man mit Wasser begießt!
- Die unterste Schicht in der Höhe von 25 cm sorgt für Belüftung und langsame, wärmende Verrottung. Sie besteht aus Holzstämmen und Ästen. Die Hohlräume werden mit Holzhäcksel ausgefüllt.
- Die zweite Schicht, 20 cm: feiner Heckenschnitt, Reisig, Laub. - Nach Belieben kann nun als Zwischenschicht 10 cm hoch Schafwolle (Rohwolle) aufgelegt werden.
- Die dritte Schicht, 10 cm Rasensoden, die beim Aushub der Hochbeet-Grundfläche angefallen sind. Sie werden mit der grünen Seite nach unten, vermischt mit Stroh und evtl. Rasenschnitt, auf das Laub bzw. auf die Wolle gelegt. - Nach Belieben kann nochmals als Zwischenschicht 10 cm hoch Schafwolle (Rohwolle) aufgelegt werden.
- Die vierte Schicht, 15 cm: angerotteter Kompost
- Die fünfte Schicht,12 cm: Erde
- Die sechste Schicht, 3 cm: Reifer Kompost. Dieser sollte immer als letzte Schicht aufgelegt, evtl. locker mit der Erde gemischt, aber nicht untergearbeitet werden!
Vorteile eines Hochbeetes:
- Hochbeete heben die gesamte Beetfläche auf 70 - 80 cm. Sie ermöglichen ein bequemes Arbeiten, lästiges Bücken und Umgraben entfallen.
- Die stattfindende Verrottung erzeugt Bodenwärme, was einen früheren Gemüseanbau ermöglicht. Die Befüllung sinkt während der Verrottung etwas zusammen. Dieser Verlust wird jährlich durch Kompostgaben ausgeglichen, was den Boden stetig erneuert, den Anteil an Dauerhumus und die Bodenqualität erhöht.
- Durch das am Boden ausgelegte und am Holz befestigte Drahtgeflecht werden Wühlmäuse abhalten.
Vermeidbare Ärgerlichkeiten:
- Hochbeete in größeren Ausmaßen (wie aus der Abbildung ersichtlich) ermöglichen eine vielfältigere, ausgiebigere Bepflanzung, was den doch beträchtlichen Arbeitsaufwand wettmacht.
- Wird für den Bau des Hochbeetes Holz verwendet, das von Natur aus feuchtigkeitsbeständige Lärchenholz nehmen, das selbstverständlich ungehobelt sein kann, nicht weiter konserviert werden muss, aber eine gewisse Dicke (ab 2,5cm ) aufweisen sollte.
- Beim Befüllen des Beetes Schnecken und Schneckeneier aus dem Material entfernen.
- Wer sicher gehen möchte, bringt etwas Kalkstickstoff ein. Er kurbelt nicht nur die Verrottung an, sondern dient auch als Vorratsdünger (Kalk, Stickstoff), verhindert in den ersten Tagen nach dem Ausbringen keimendes Unkraut und hat eine gute Wirkung gegen Schnecken und deren Eier. Bereits 30 g Kalkstickstoff pro m² reichen aus, um die Schnecken zu dezimieren. - Seine Wirkung im Hochbeet (auch im Hügelbeet) wird verstärkt, wenn man Kalkstickstoff auf jede Grobschicht streut. Auf die Deckerde streut man ihn 2 - 4 Wochen, bevor das Hochbeet bepflanzt wird. Er wird flach in den Boden eingeharkt wird und, wichtig, anschließend gewässert!
- In der aus Holzabfällen aufgebauten Grobschicht keine Zwischenräume lassen, evtl. mit Häckselschnitt ausfüllen, damit das Wasser besser in der Neubefüllung gehalten wird und auch aus dem Mutterboden nachgezogen werden kann.
Tipps für den Betrieb eines Hochbeetes:
- Will man das Bodenleben auch in der kalten Jahreszeit pflegen, empfiehlt sich eine Winterabdeckung des Beetes mit Laub oder einer rechtzeitigen Aussaat mit Gründüngerpflanzen, die dann im Winter erfroren die Erde bedecken. Für Gemüsebeete besonders geeignet sind Buchweizen, Ringelblumen, Tagetes, Sonnenblumen, Spinat, Bienenfreund (Phacelia), Kornrade, Gemüsemalve … (Hier genaue Infos zu Gründüngerpflanzen! )
- Im Frühjahr sollte der entstandene Rotteverlust stets mit reifem Kompost ausgeglichen werden!
- Rund um das Hochbeet Trittplatten legen, deren Abstände ebenfalls bepflanzt werden, z.B. mit Tomaten, Basilikum, Eisenkraut, Liebstöckel, Erdbeeren, Bergbohnenkraut, Haferwurz, Wilder Malve, Johanniskraut, Alant, Kalmus, Schlafmohn, Engelwurz, Tabak, Erdbeerspinat, Ausdauernder Spinat, Ewiger Kohl, Andenbeere … Hier, am Grund des Hochbeetes, gedeihen die Pflanzen super und es wäre schade, wenn diese Möglichkeit nicht genutzt werden sollte!
Bepflanzung:
In frisch angelegten Beeten werden in der Anfangsphase der Rotte die Nährstoffe sehr intensiv freigesetzt. Um in den Pflanzen eine zu hohe Nitratanreicherung - die sich auf die menschliche Gesundheit negativ auswirkt - zu vermeiden, sollten im 1. Jahr vor allem Starkzehrer angebaut werden wie:
Andenbeere , Blaukraut (=Rotkraut, Rotkohl), Brokkoli, Chili, Grünkohl, Gurken, Karfiol (= Blumenkohl ) , Kartoffeln, Kürbis, Lauch (Porree), Melanzani (=Auberginen), Paprika, Rosenkohl, Stangensellerie, Tomaten, Weißkraut (=Weißkohl), Wirsing, Zucchini, Zuckermais, Zuckermelone.
Erst im 2. Jahr können außer den Starkzehrern auch Mittelzehrer kultiviert werden wie:
Chinakohl, Endivie, Fenchel, Feuerbohne, Karotten, Knoblauch, Knollensellerie, Kohlrabi, Kopfsalat, Neuseeländer Spinat, Pflücksalat, Radicchio, Radieschen, Rote Bete (= Rote Rüben, Rohnen), Sommerrettich, Stangenbohne, Spinat, Winterrettich, Zuckerhut, Zwiebeln.
- Falls der Anbau in Mischkultur geschieht, dürfen jetzt auch die Schwachzehrer mit auf das Beet:
Buschbohnen, Erbsen, Erdbeeren, Kichererbse, Kräuter, Linsen, Puffbohnen.
Es ist sinnvoll, ein Hochbeet in Mischkultur zu bepflanzen.
Doch auch bei einer Pflanzung in Mischkultur ist es wichtig, dass man bei der Wahl der Hauptkulturen, also den Kulturen, die lange auf dem Beet verbleiben, den Fruchtwechsel beachtet, damit sich keine arttypischen Pflanzenkrankheiten entwickeln.
TIPPS FÜR DEN BAU EINES HOCHBEETES
- Als Eckverbindungen Metallschienen mit U-Profil verwenden, in die die passenden Bretter einfach eingeschoben werden!
- Qualitätsvolle Hochbeete aus Lärchenholz mit mechanischem Schneckenschutz, auch zum Selberbauen, liefert die niederöstereichische Firma BIO-GARTEN !
- Die nachfolgenden Fotos zeigen eine ARBEITSANLEITUNG EINES EINFACHEN HOCHBEETES
in Querlattung, aus Lärchenholz, jedoch ohne U-Profile.
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Elmar baut ein Hochbeet aus Lärchenholz in Querlattung. Genügend Pfosten der Stärke 7 cm x 7 cm werden in Abständen von 1 m eingeschlagen, denn die Füllung des Beetes erzeugt einen starken Druck auf die Außenwände.
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Pfosten im Abstand von 1 m einschlagen. - Die Rasensoden und etwas Erde der Standfläche wurden bereits abgehoben und gelagert, wo sie nicht im Weg liegen. Erde und Rasensoden werden noch für die Hochbeetfüllung gebraucht.
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Eckpfosten. Alle Holzteile sind ungehobeltes Lärchenholz.
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Die Bretter sind 2,5 cm dick.
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Engmaschiges Gitter als Sperre gegen Wühlmäuse
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Eine Baufolie schützt die Holzwand vor direktem Erdkontakt.
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Bepflanzung im 1. Jahr
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Bepflanzung im 2. Jahr
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Am Fuß des Hochbeetes zwischen den Trittplatten wachsen die Pflanzen besonders gut.
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Dieses Hochbeet erhielt einen Schneckenzaun aus Metall.
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Hochbeete in verschiedenen Ausführungen.
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Ein Hochbeet als künstlerische Installation von Herbert Meusburger im vorarlberger museum.